Tut endlich etwas für die Pflege!

Publiziert

Der Schweizer Berufsverband der Pflegefachpersonen SBK verlangt jetzt «Taten statt Worte». Dies schreibt der SBK in einem offenen Brief an das Parlament. Der Dachverband kritisiert vermeintliche Versäumnisse der Politik mit deutlichen Worte in einem Schreiben, das Präsidentin Sophie Ley und Geschäftsführerin Yvonne Ribi unterzeichnet haben.

Der SBK betont in dem Schreiben ans Parlament, dass man die Massnahmen des Bundes bisher mit allen Kräften unterstützt hat. «Gleichzeitig hat die Covid-Krise aber auch gravierende Schwächen des Gesundheitswesens schmerzhaft offengelegt. Sie sind die Folge von politischen und behördlichen Fehleinschätzungen und Fehlentscheidungen, welche die Sicherheit der Patientinnen und Patienten und der Gesundheitsfachpersonen aufs Spiel setzen«, so die Autoren Ribi und Ley, Folgende Versäumnisse werden mit deutlichen Worten aufgezählt: 

  • «Der Mangel an Schutzmaterial ist ein Skandal! Die Gesundheit der Pflegenden und der ihnen anvertrauten Menschen wird unnötig gefährdet.
     
  • Es ist inakzeptabel, dass der Bundesrat die Arbeits- und Ruhezeitvorschriften des Arbeitsgesetzes ausser Kraft setzen musste, weil die Versorgung mangels Gesundheitsfachpersonals nicht anders sicherzustellen war. Pflegenden und ÄrztInnen wird schon in „normalen“ Zeiten ein hohes Mass an Flexibilität abverlangt. Mit der Aussetzung jener Schutzvorschriften erreicht die physische und psychische Belastung ein Ausmass, das auch die Sicherheit der Patientinnen und Patienten gefährdet.
     
  • Es besteht eine gefährliche Abhängigkeit der Schweiz von ausländischem Gesundheitspersonal. Es ist nicht auszudenken, was passiert wäre, hätten Deutschland, Frankreich und Italien das Fachpersonal in ihren eigenen Institutionen einsetzen wollen oder müssen.»

 

Finanzielle Anerkennung und vier Kernforderungen

Die Krise würde zeigen, wie systemrelevant die Pflege ist. Daher verlangt der SBK eine finanzielle Anerkennung der Arbeit in dieser ausserordentlichen Situation. Seit Jahren sei bekannt, dass die Schweiz viel zu wenig Pflegefachpersonen ausbildet und dass zu viele Ausgebildete den Beruf frustriert verlassen, weil die Belastung zu hoch und der Lohn und die Anerkennung zu tief sind. Daher richtet der SBK folgende Forderungen ans Parlament:

«1. Wir fordern eine massive Ausbildungsoffensive! Dass die Schweiz nicht einmal die Hälfte des benötigten Pflegefachpersonals ausbildet, ist ein Armutszeugnis. Die Auslandsabhängigkeit ist gefährlich und ethisch nicht vertretbar.

2. Wir fordern, dass die Autonomie der Pflege endlich anerkannt wird! Die Pflege ist gesetzlich immer noch als medizinischer Hilfsberuf eingestuft. Pflegefachpersonen sind jedoch hochkompetente Gesundheitsfachpersonen, die dank ihrer Ausbildung wesentlich dazu beitragen, dass unser Gesundheitssystem für alle Herausforderungen gerüstet ist.

3. Wir fordern mehr Zeit für Pflege! Unsere Berufsleute pflegen Menschen. Wir fordern ein Ende der Pflege «à la minute». Nicht das Geld, sondern die Patientinnen und Patienten müssen im Mittelpunkt stehen. Wir fordern deshalb dem Pflegebedarf angepasste Personalschlüssel.

4. Wir fordern bessere Arbeitsbedingungen, und zwar jetzt! Die Arbeitsbedingungen müssen so gestaltet werden, dass mehr Menschen den Pflegeberuf ergreifen, ihre Laufbahn darin planen und so ein Berufsleben lang gesund und motiviert in der Pflege arbeiten können. Wir haben unsere Studien und Argumente schon längst auf den Tisch gelegt.»

 

Der Brief im Wortlaut:

Offener Brief des Pflegefachverbands an das Bundesparlament

Taten statt Worte: Wir sind mit der Geduld am Ende

Sehr geehrte Frau Ständerätin, sehr geehrter Herr Ständerat Sehr geehrte Frau Nationalrätin, sehr geehrter Herr Nationalrat

Das Licht am Ende des Corona-Tunnels ist in Sicht. Wir danken der Bevölkerung für ihre Disziplin und ihren Durchhaltewillen. Und wir sind stolz auf all die Menschen, die mit Engagement, Mut und Sonderschichten sicherstellen, dass das Gesundheitswesen während der Pandemie weiter funktioniert. Der SBK hat die Massnahmen des Bundes bisher mit allen Kräften unterstützt. Die Covid-Krise hat aber auch gravierende Schwächen des Gesundheitswesens schmerzhaft offengelegt. Sie sind die Folge von politischen und behördlichen Fehleinschätzungen und Fehlentscheidungen, welche die Sicherheit der Patientinnen und Patienten und der Gesundheitsfachpersonen aufs Spiel setzen.

  • Der Mangel an Schutzmaterial ist ein Skandal! Die Gesundheit der Pflegenden und der ihnen anvertrauten Menschen wird unnötig gefährdet.
  • Es ist inakzeptabel, dass der Bundesrat die Arbeits- und Ruhezeitvorschriften des Arbeitsgesetzes ausser Kraft setzen musste, weil die Versorgung mangels Gesundheitsfachpersonals nicht anders sicherzustellen war. Pflegenden und ÄrztInnen wird schon in „normalen“ Zeiten ein hohes Mass an Flexibilität abverlangt. Mit der Aussetzung jener Schutzvorschriften erreicht die physische und psychische Belastung ein Ausmass, das auch die Sicherheit der Patientinnen und Patienten gefährdet.
  • Es besteht eine gefährliche Abhängigkeit der Schweiz von ausländischem Gesundheitspersonal. Es ist nicht auszudenken, was passiert wäre, hätten Deutschland, Frankreich und Italien das Fachpersonal in ihren eigenen Institutionen einsetzen wollen oder müssen.

Der Applaus und die Wertschätzung der Bevölkerung freuen uns sehr und sind eine grosse Motivation für die belastende Pflegetätigkeit. Die Krise zeigt aber auch überdeutlich, wie systemrelevant die Pflege ist. Eine finanzielle Anerkennung der Arbeit in dieser ausserordentlichen Situation wäre deshalb mehr als angezeigt! Es braucht Taten statt Worte - die Politik muss jetzt handeln. Es ist seit Jahren bekannt, dass die Schweiz viel zu wenig Pflegefachpersonen ausbildet und dass zu viele Ausgebildete den Beruf frustriert verlassen, weil die Belastung zu hoch und der Lohn und die Anerkennung zu tief sind. Sie brennen aus, weil sie nicht genug Zeit haben, um den Menschen die Pflege zu geben, der sie bedürfen.

Die Pflegenden sind nicht mehr bereit, permanent über der Belastungsgrenze zu arbeiten und dabei ihre eigene Gesundheit aufs Spiel zu setzen. Die Bevölkerung steht hinter uns. Die eidgenössische Volksinitiative für eine starke Pflege ist in Rekordzeit zustande gekommen und wird derzeit vom Parlament behandelt. Was der Nationalrat daraus gemacht hat, ist ein erster Schritt, reicht aber lange nicht aus, um die gravierenden Probleme zu lösen!

Wir fordern Taten. Leere Worte haben wir genug gehört!

1. Wir fordern eine massive Ausbildungsoffensive! Dass die Schweiz nicht einmal die Hälfte des benötigten Pflegefachpersonals ausbildet, ist ein Armutszeugnis. Die Auslandsabhängigkeit ist gefährlich und ethisch nicht vertretbar.

2. Wir fordern, dass die Autonomie der Pflege endlich anerkannt wird! Die Pflege ist gesetzlich immer noch als medizinischer Hilfsberuf eingestuft. Pflegefachpersonen sind jedoch hochkompetente Gesundheitsfachpersonen, die dank ihrer Ausbildung wesentlich dazu beitragen, dass unser Gesundheitssystem für alle Herausforderungen gerüstet ist.

3. Wir fordern mehr Zeit für Pflege! Unsere Berufsleute pflegen Menschen. Wir fordern ein Ende der Pflege "à la minute". Nicht das Geld, sondern die Patientinnen und Patienten müssen im Mittelpunkt stehen. Wir fordern deshalb dem Pflegebedarf angepasste Personalschlüssel.

4. Wir fordern bessere Arbeitsbedingungen, und zwar jetzt! Die Arbeitsbedingungen müssen so gestaltet werden, dass mehr Menschen den Pflegeberuf ergreifen, ihre Laufbahn darin planen und so ein Berufsleben lang gesund und motiviert in der Pflege arbeiten können. Wir haben unsere Studien und Argumente schon längst auf den Tisch gelegt. Sie sind Ihnen, liebe Parlamentsmitglieder, bestens bekannt. Entsprechende Anträge wurden im Nationalrat eingereicht, fanden aber keine Mehrheit. Wir sind mit unserer Geduld am Ende. Es ist nun an Ihnen, die Forderungen der Pflegenden in den Beratungen zur Pflegeinitiative endlich und vollumfänglich umzusetzen. Nur so stellen Sie sicher, dass auch in Zukunft genügend qualifizierte und motivierte Pflegepersonen im Beruf tätig sind – zum Wohle der Bevölkerung.

Freundliche Grüsse

Sophie Ley, Präsidentin 

Yvonne Ribi,  Geschäftsführerin

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Bezugsquellenverzeichnis