Roger Volkart, Inhaber von Werec Unternehmungen, gründet das Unternehmen 2014

«Ich spare Volumen, ich spare Weg und ich gewinne Hygiene»

Publiziert

Der Inhaber der Werec Unternehmungen, Roger Volkart, erläutert, warum Alters- und Pflegeheime dringend moderne Entsorgungskonzepte benötigen.

Wie kam es 2014 zur Gründung von Werec?
Die ursprüngliche Idee umfasste vorwiegend die Entsorgungsplanung und Entsorgungsberatung in unterschiedlichen Branchen. In früheren Funktionen wurde ich oft mit dem Bedürfnis neuer Lösungsansätze in Entsorgungsstrukturen konfrontiert, welche ich nachhaltig umsetzen wollte.

Was bedeutet das konkret?
Entsorgungsplanung bedeutet, dass man bereits im Vorprojekt einer Bauphase bei Alters- und Pflegeheimen, Spitäler und Kliniken die gesamte Entsorgungsstruktur einer Institution von A bis Z plant, gemeinsam mit dem Kunden ein ökologisches und ökonomisches Konzept entwickelt und dieses im Tagesgeschäft implementiert und die Menschen in der Umsetzung begleitet.

Das klingt gut, hat die Idee funktioniert?
Jein; bereits in den ersten Beratungsgesprächen musste die anfängliche Idee erweitert und die Angebotspalette ausgebaut werden. Es tauchten die Fragen auf: Kannst Du den Müll nicht auch gleich abholen? Und kannst Du auch die Maschinen liefern, die wir für die Entsorgung brauchen? Und wenn Du die Maschinen lieferst: Könnte man die auch mieten, anstatt sie zu kaufen? Ach ja, und dann wäre auch der Service und Unterhalt der Maschinen noch lässig.

Sie sind also quasi in ein Rundum-Paket reingerutscht. Es hätte schlimmer laufen können.
Ja, wir haben unseren Ansatz direkt überdacht und haben uns dann dazu entschieden, dass wir wirklich ein Komplettangebot anbieten, welches von der Planung und Beratung, über den Vertrieb und Unterhalt der ganzen Entsorgungstechnik bis hin zur regelmässigen Entsorgungsabholung geht. Heute sind wir überzeugt, nur wenn wir alle Bereiche der Entsorgung aus erster Hand kennen und verstehen, können wir zeitgemäss und kundenorientiert beraten.

Sie arbeiten in verschiedenen Branchen, aber ein wichtiger Schwerpunkt ist der Gesundheitsmarkt. Was ist dort speziell?
In Gesundheitsinstitutionen kombinieren sich die Entsorgungsbedürfnisse unterschiedlicher Bereiche – vom klassischen Gastronomieabfall, über die verschiedenen Entsorgungsfraktionen aus der Hotellerie, bis hin zu kontaminierten Pflegeabfällen. Die Diversität an unterschiedlichen Fraktionen und die notwendige Spezialbehandlung machen eine moderne Entsorgung komplexer als man denkt. Wir haben uns genau darauf spezialisiert und bieten als einzige Schweizer Unternehmung ein Gesamtsortiment an.

Können Sie ein Beispiel nennen?
Nehmen wir als Beispiel die kontaminierten Pflegeabfälle wie Einlagen, Windeln, Schutzkleidung, etc.: In unseren Entsorgungskonzepten definieren wir zuerst die korrekte Sammlung und den internen Transport. In unserem Sortiment führen wir unterschiedliche Anlagen zur technischen Verarbeitung dieser Abfälle, wie beispielsweise unser Vakuumiersystem Inko)(naut. Wir begleiten den Kunden nachhaltig bezüglich Service und Unterhalt und liefern Verbrauchsmaterial. Auf unseren Entsorgungstouren holen wir dann diese Abfälle ab und stellen die Reinigung der Entsorgungsbehälter sicher. Ein Rundum-Paket. Dieses Rundum-Paket bieten wir natürlich auch für sämtliche anderen Entsorgungsfraktionen (Karton, Speise- und Rüstabfälle, Glas etc.) an.

Wie viele Kunden haben Sie im Gesundheitsbereich?
Wir durften in den letzten sieben Jahren rund 380 Projekte begleiten und umsetzen. Nicht in allen Beratungsprojekten kommen aber Entsorgungstechnik oder Entsorgungsdienstleistungen zum Einsatz. Aktuell betreuen wir etwa fünfzig Gesundheitseinrichtungen mit Entsorgungstechnik inklusive regelmässiger Abholung sowie rund 250 Institutionen mit verschiedenen Produkten und Dienstleistungen aus unserem Technik-Sortiment ohne Abholung.

Gehen wir noch einmal zu den kontaminierten Abfällen. Sie sind vermutlich nicht der Einzige, der ein Gerät wie den Inko)(naut anbietet?
Natürlich gibt es verschiedene Anbieter in diesem Bereich. Wir sind aufgrund sehr effizienter Verarbeitungsresultate und einer sehr einfachen Bedienung mit unserem Produkt aber Marktleader in der Schweiz. Man kennt diese Technik in der Schweiz seit etwa sechs Jahren. Aber ich erlebe es immer wieder, dass viele Zuständige in den Häusern solche Geräte noch nicht kennengelernt haben und erstaunt über die Möglichkeiten reagieren.

Aber die Hygienestandards in der Schweiz sind ja schon sehr hoch, braucht es das wirklich?
Die Hygienestandards in den Schweizer Gesundheitseinrichtungen sind vielerorts mit Blick auf die üblichen und bekannten Herausforderungen im Alltag unglaublich hoch, ja nahezu perfekt. Reinigungsabläufe sind eingespielt, in der Küche werden alle Gesetze und Normen umgesetzt, es wird Maske getragen und Hände werden dutzendfach pro Tag desinfiziert – und dann transportieren wir den unverschlossenen kontaminierten Kehricht in den Personenlift und quer durch Haus und Cafeteria, bis zum lieblos eingerichteten und schlecht ausgerüsteten Entsorgungsraum. Ja, es braucht neue Lösungsansätze.

Was ist dann die Lösung?
Eine Kombination aus moderner Entsorgungstechnik und der Umsetzung eines cleveren Transportkonzepts. Unsere Vakuumtechnik ist da ein deutlicher Fortschritt, weil die kontaminierten Abfälle schon am Entstehungsort vakuumiert und geruchs- und bakterienfrei eingeschlossen werden. Damit werden eine optimale Lagerung und ein hygienischer Transport sichergestellt. Auch für einen Transport quer durchs Haus.

Dann bräuchte man aber ziemlich viele dieser Geräte, oder?
Nicht unbedingt; pro Station oder pro Etage ist ein Vakuumgerät notwendig, also wirklich direkt am Entstehungsort. Oder grob über den Daumen: Für ein Haus mit 100 Betten rund vier Geräte, je nach baulichen Gegebenheiten. Der Vorteil ist: Der vakuumierte Beutel kann dann auf der Station gelagert werden. Dann spielt es eben keine Rolle mehr, wann der Beutel abgeholt wird. Das kann dann auch sechs Stunden später sein, denn der stinkt ja jetzt nicht mehr, und es passiert auch nichts mehr mit Viren, Bakterien und Keimen. Damit optimiere ich zugleich die Entsorgungstouren durchs Haus: Ich spare Volumen, ich spare Weg und ich gewinne an Hygiene.

Was passiert eigentlich mit dem ganzen Abfall, den Sie einsammeln?
All unsere Entsorgungstouren enden auf unserem Werkhof in Gundetswil bei Oberwinterthur. Hier sortieren wir alle Abfälle und Wertstoffe in rund 30-35 verschiedene Fraktionen. Die abgeholten Boxen, Paletten und Rollcontainer werden grob von Fremdstoffen befreit und in Presscontainer und Grossraum-Mulden umgefüllt.

Wie läuft das Recycling?
Da wir kein Recyclingbetrieb sind, verarbeiten wir die Abfall- und Wertstoffe nicht selbst weiter und liefern diese an regionale Partner. Aus Speiseabfällen gewinnen wir auf einer regionalen Biogasanlage beispielsweise Gas und Strom, Karton gelangt zurück in die Kartonproduktion, und Kehricht wird der KVA zugeführt. Dabei erfinden wir das Rad nicht neu und halten uns an die bewährten Verarbeitungsmethoden der Recycling-Profis.

Wenn sich ein Alters- und Pflegeheim für Ihre Dienstleistungen interessiert, wie läuft der erste Kontakt dann ab?
Wir bieten zunächst immer eine unverbindliche und kostenlose Beratung vor Ort an. Dort nehmen wir den Ist-Zustand auf und machen eine erste grobe Analyse. Wie ist das Haus aufgebaut, wie sind die räumlichen Situationen, wie wird heute entsorgt, welche Bedürfnisse gibt es. Das resultiert in einem Projektbericht, in welchem wir dem Kunden die aktuellen Herausforderungen und Lösungsansätze aufzeigen. Die optimale Grundlage zur späteren Umsetzung bildet dann aber ein Entsorgungs-Workshop zur Detailklärung von möglichen Lösungsvarianten.

Was gehört denn in ein Entsorgungskonzept?
Unsere Entsorgungskonzepte richten den Fokus auf fünf Bereiche. Dabei bilden die Abfallvermeidung und Sensibilisierung zum Thema das Fundament. Da gibt es ganz viele Tipps und Tricks; nutzt man das alte Brot bereits für Paniermehl, wo sind Mehrwegprodukte möglich oder ist das grossangelegte Buffet im Speisesaal wirklich noch zeitgemäss?

Was kommt dann?
In einem zweiten Schritt berechnet man Flächenbedarf und Entsorgungsmengen und erarbeitet daraus ein auf den Betrieb massgeschneidertes Entsorgungskonzept. Aufgrund der Transportwege, Mengen und Flächen kann dann über den Einsatz von Entsorgungstechnik entschieden werden. Erst dann werden die Primäre Entsorgung (Sammlung und Transport) und die Sekundäre Entsorgung (Entsorgungsraum und Abtransport) beleuchtet.

Zu guter Letzt: Was empfehlen Sie den Verantwortlichen in Heimen und Spitälern?
Wichtigster Punkt ist wahrscheinlich die Tatsache, dass sich sehr viele Leute die Entsorgung zu einfach vorstellen und sich zu wenig Gedanken über neue Möglichkeiten machen. Die Entsorgungskultur hat sich in den letzten Jahren stark gewandelt. Gesetze und Normen haben sich verändert, die Bedürfnisse der Endkunden zur ökologischen Geschäftsausrichtung wachsen und die mit der Entsorgung verbundenen Kosten steigen laufend. Hat man keinen Profi an der Seite, verpasst man den Anschluss. Ein weiterer wichtiger Punkt ist der Faktor Mensch. Die Entsorgungsaufgaben gehören oft nicht zu den beliebten Aufgaben und geraten in den Hintergrund – Entsorgung ist halt eben «Bäh». Darum braucht es moderne Ansätze mit einfachen und verständlichen Lösungen.

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Bezugsquellenverzeichnis