In der jährlichen Untersuchung von Ernst & Young (EY) hat Roche mit einem Umsatz von 45,6 Milliarden Euro Pfizer (44,4 Mrd. Euro) überholt. 21 Jahre lang hatte Pizer das Ranking angeführt. Damit ist Roche nun der grösste Pharmakonzern der Welt. Auf den Plätzen dahinter folgen Johnson & Johnson, Merck sowie auf Rang fünf Novartis. EY erfasst jeweils Verschiebungen unter den 20 grössten börsenkotierten Pharmakonzernen der Welt – ausgewiesen in Euro. Weitere Ergebnisse der Studie:
- Roche führt auch in den F&E Ausgaben mit 9,2 Milliarden Euro das Feld an, gefolgt von Johnson & Johnson und Merck & Co. Inc.
- Im Verhältnis zum Umsatz gibt Gilead mit 37 Prozent am meisten für Forschung aus. Roche investiert 20 Prozent des Umsatzes in F&E
- Auch beim Gewinn führt Roche: Das EBIT belief sich in 2019 auf 19,8 Milliarden Euro
- Das stärkste EBIT - Wachstum zeigte im letzten Jahr AstraZeneca (+77%). Roche konnte das EBIT um 18,8 Prozent steigern, Novartis um 13,1 Prozent
- Die beste EBIT-Marge konnte Biogen vorweisen (50,6%). Roche auf dem fünften Rang folgt mit 34 Prozent
Krebsforschung bleibt im Fokus
An den langfristigen Forschungsplänen der großen Konzerne abseits von Corona dürfte sich nach Einschätzung der EY-Fachleute nichts grundlegend ändern. Auch wenn die Forschung zu Infektionen und Antibiotika-Resistenzen vor dem Hintergrund der aktuellen Corona-Krise an Bedeutung zunehmen, werden die großen Firmen ihre langfristigen Programme in anderen Forschungsgebieten nicht stoppen.
Der Fokus liegt dabei seit Jahren im lukrativen Krebsbereich. So wuchsen die Umsätze der 21 größten Pharmakonzerne im vergangenen Jahr um rund 12 Prozent auf insgesamt rund 500 Milliarden Euro. Mit Blick auf die Therapiegebiete wird gut jeder dritte Euro mit Krebs-Arzneien umgesetzt. Im vergangenen Jahr entsprach das unter den untersuchten Konzernen insgesamt rund 174 Milliarden Euro, 20 Prozent mehr als im Vorjahr.
Dieser Trend zeigt sich auch bei der Produktpipeline: An mehr als 2500 Krebs-Wirkstoffen wird geforscht, die zweitgrößte Gruppe sind Infektionskrankheiten mit rund 600 potentiellen Medikamenten.
Das Wettrennen um den Covid-19 Impfstoff
In der Entwicklung einer Impfung gegen das Coronavirus sind viele Pharmakonzerne, Biotechunternehmen, Universitäten und Institute engagiert. Das Wettrennen ist für die meisten Unernehmen ein Verlustgeschäft. Nach Einschätzung der EY-Experten werden 97 Prozent der derzeit erprobten Impfstoffe nicht das Licht der Welt erblicken. Den drei bis vier Gewinnern dieses Wettrennens winken allerdings sagenhafte Gewinne. Rund 8 Milliarden Menschen könnten geimpft werden.
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