Hygiene- und Logistikkonzepte für eine OP-Mitarbeiterumkleide

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Bei der Planung einer Mitarbeiterumkleide in einem OP-Bereich müssen verschieden hygienische Anforderungen berücksichtigt werden. In Abhängigkeit von der gewählten Schleusenart, des OP-Schuh- sowie des Umkleidekonzeptes müssen unterschiedliche logistische Konzepte erarbeitet werden, welche wiederum einen Einfluss auf die benötigten Flächenbedarfe in einer Mitarbeiterumkleide haben.

Eine Operationsabteilung ist gegenüber dem übrigen Spital ein abgetrennter Bereich, in welchem spezielle hygienische Anforderungen berücksichtigt werden müssen. Ziel der einzelnen Hygienemassnahmen, welche sowohl betrieblich-organisatorische, funktionell-bauliche und apparativ-technische Präventionsmassnahmen umfassen, ist der Schutz des betroffenen Patienten und anderer Patienten sowie der Schutz von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vor nosokomialen beziehungsweise berufsbedingten Infektionen. Ein Beispiel stellt die Mitarbeiterumkleide dar, über welchen der Zugang zu einer OP-Abteilung für das Personal erfolgt (Personalschleusen) und die somit speziellen hygienischen Anforderungen obliegt. Bei der Planung von Mitarbeiterumkleiden müssen daher verschiedene Aspekte berücksichtigt werden, welche sowohl einen Einfluss auf die Flächenbedarfe der Umkleide als auch auf die Befürwortung durch den Hygienebeauftragten eines Spitals hat. Folgende Aspekte müssen unter anderem bei der Planung einer Umkleide beachtet werden:

❱❱ die Schleusenart,

❱❱ das OP-Schuh-Konzept,

❱❱ das Umkleidekonzept.

Mitarbeiterumkleiden nehmen in einem OP-Bereich verschiedene Funktionen ein. Die Mitarbeiter wechseln von ihrer privaten Kleidung oder der weissen Dienstkleidung in die grüne Bereichskleidung. Zugleich bildet die Umkleide eine Schleuse in den OP-Bereich. Durch die Schleusenfunktion müssen in einer OP-Umkleide erhöhte hygienische Aspekte berücksichtigt werden, sodass eine strikte Trennung der reinen und unreinen Seite erreicht wird.

Somit werden in einer Mitarbeiter-Umkleide drei Bereiche benötigt: ein grauer Bereich, in dem die private Kleidung und weisse Dienstkleidung aus- und angezogen wird, ein reiner Bereich, in dem die grüne Bereichskleidung angezogen wird, und ein unreiner Bereich, in dem die benutzte grüne Bereichskleidung ausgezogen wird. Um eine Trennung zwischen den einzelnen Bereichen zu erzielen, wird vonseiten des Hygienepersonals empfohlen, diese nicht nur funktionell und somit in farblich gekennzeichnete Bereiche, sondern in baulich getrennte einzelne Räume zu gliedern. Dies wird durch eine Drei-Raum-Schleuse sichergestellt. Die Verbindungstüren zwischen den einzelnen Bereichen können nur in die entsprechende Flussrichtung geöffnet werden. Somit wird gewährleistet, dass das Hygiene-Prinzip einer Drei-Raum-Schleuse, bei den Schleusen- sowie bei den Ver- und Entsorgungsprozessen von der Bereichskleidung und den OP-Schuhen, eingehalten wird (Abbildung 1).

Die Einplanung einer Drei-Raum-Schleuse bei einer Neubau- oder Umbaumassnahme stellt den Architekten vor eine Herausforderung, da diese räumlich schwieriger einzuplanen ist als zum Beispiel eine Ein- oder Zwei-Raum-Schleuse, die die Abgrenzung der einzelnen Bereiche primär über farbliche Kennzeichnungen regelt. Aufgrund der räumlichen Trennung der drei Bereiche entsteht hier meist ein erhöhter Flächenbedarf als bei einer Ein- oder Zwei-Raum-Schleuse. Nicht nur der Architekt muss bei einer Drei-Raum-Schleuse spezielle Anforderungen beachten, auch die Logistik wird bei den Ver- und Entsorgungsprozessen von Bereichskleidung und OP-Schuhen vor Herausforderungen gestellt. Für deren Lagerung müssen im reinen Bereich sowie für die Entsorgung im unreinen Bereich Flächen eingeplant werden.

Ver- und Entsorgungsprozess der OP-Schuhe

Der OP-Schuh-Prozess läuft aus der hygienischen Perspektive wie folgt ab: Bei jedem Einschleusen muss sich der Mitarbeiter neue, gereinigte OP-Schuhe nehmen. Nach jeder Benutzung müssen die OPSchuhe desinfiziert werden. Dies kann in einer OP-Schuh-Waschmaschine erfolgen. Je nachdem, wo die OP-Schuh-Waschmaschine innerhalb eines OP-Bereichs vorgesehen ist, müssen unterschiedliche logistische und hygienische Anforderungen berücksichtigt werden. Insgesamt kann eine OP-Schuh-Waschmaschine innerhalb des OP-Bereichs, in der Mitarbeiterumkleide oder ausserhalb von Umkleide und OP-Bereich eingeplant werden. Prinzipiell sind alle drei Standorte sowohl aus hygienischer als auch aus logistischer Perspektive unter Berücksichtigung von den krankenhausindividuellen Rahmenbedingungen umsetzbar. Wird eine OP-Schuh- Waschmaschine allerdings ausserhalb der Umkleide eingeplant, muss sichergestellt werden, dass der Transport der benutzten OP-Schuhe ohne hygienische Einwände durchgeführt werden kann. Neben der Schleusenart haben die Umkleidekonzepte eine Auswirkung auf den Flächenbedarf innerhalb einer Umkleide.

Prinzipiell können zwei verschiedene Umkleidekonzepte mit unterschiedlichen Spindnutzungstypen unterschieden werden. Bei personalisierten Spinden hat jeder Mitarbeiter seinen eigenen Spind, in dem der Mitarbeiter seine private Kleidung beziehungsweise seine weisse Dienstkleidung verwahren kann. Ein Nachteil personalisierter Spinde: Sobald sich die zugehörigen Mitarbeiter ausschleusen, stehen die jeweiligen Spinde leer und können nicht weiter genutzt werden. Dementsprechend wird bei personalisierten Spinden eine höhere Anzahl an Spinden benötigt als bei nicht-personalisierten Spinden. Bei der Kalkulation der benötigten Spinde für eine OP-Umkleide müssen alle Mitarbeitergruppen, die sich in einen OP in- und ausschleusen sowie das jeweilige Umkleidekonzept (personalisierte Spinde/ nicht-personalisierte Spinde) beachtet werden. Die Herausforderung hierbei ist, auch für die Schichtübergabe ausreichend Spindkapazitäten einzuplanen.

Planungsbeispiel Pius-Hospital Oldenburg

Am Pius-Hospital Oldenburg entsteht derzeit ein Neubau, der einen zentralen OP-Bereich beinhaltet. Das Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML, Abteilung «Health Care Logistics», wurde beauftragt, für den Neubau ein logistisches Betriebskonzept zu gestalten. Ein Bestandteil des Projektes war es, ein Umkleidekonzept für den OP-Bereich zu entwickeln. Hierzu wurde gemeinsam mit dem Pius-Hospital mögliche Nutzungskonzepte für die OP-Umkleiden des zukünftigen Z-OPs entwickelt und die Anzahl der benötigten Spinde jeweils berechnet. Für die möglichen Stellplätze einer OP-Schuh-Waschmaschine wurden die Flächenanforderungen definiert, sodass der Ver- und Entsorgungsprozess für die OP-Schuhe aus der hygienischen sowie aus logistischer Perspektive richtig ablaufen kann. Ebenso wurde eine Empfehlung für den Stellplatz einer OP-Schuh-Waschmaschine aus der hygienischen und der logistischen Perspektive gegeben. Der favorisierte Stellplatz liegt direkt in der Umkleide, da dann kein Weitertransport der OP-Schuhe erfolgt und kein unreines Gut im OP-Bereich aufbereitet wird. Ebenso wurde definiert, dass aufgrund der hygienischen Anforderungen eine Drei-Raum-Schleuse benötigt wird. Die Ergebnisse des Umkleidekonzeptes werden in den weiteren Planungen des Architekten übernommen.

Fazit und Empfehlungen

Neubau- oder Umbauprojekte in einem Krankenhaus eröffnen die Chance für neue Konzepte und optimierte Betriebsabläufe, die mit den neuen baulichen Strukturen zu harmonisieren sind. Hierbei zeigt die Projekterfahrung, dass ein ganzheitlicher Ansatz bei der Planung notwendig ist, welcher sowohl die hygienischen, die logistischen als auch die krankenhausindividuellen Anforderungen berücksichtigt. Insbesondere im OP-Bereich, wo spezielle hygienische Anforderungen umzusetzen sind, muss der Fokus bei der Planung verstärkt auf die Schleusenbereiche (Personalumkleide als auch Materialschleuse) gelegt werden, um die Hygiene- und Logistikkonzepte, welche teilweise Auswirkungen auf die benötigten Flächenbedarfe haben, bereits frühzeitig in der Neubau- oder Umbauplanung zu berücksichtigen.

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Bezugsquellenverzeichnis