Am 22. Dezember 2023 beschloss das Parlament, das Bundesgesetz über die Krankenversicherung KVG zu ändern. Die Änderungen dieses grundlegenden Gesetzes betreffen einen besonderen Aspekt: die Aufteilung der Finanzierung zwischen Kantonen, Bund, Versicherern und Versicherten. Für den VPOD gefährdet EFAS (Einheitliche Finanzierung von ambulanten und stationären Leistungen) das öffentliche Gesundheitssystem der Schweiz.
EFAS würde die Prämien erhöhen
Mit EFAS würden die Prämien und Kostenbeteiligungen in Zukunft angeblich noch stärker zu steigen, so die VPOD, weil viele Kosten weg von den Kantonen hin zu den Prämienzahlenden verschoben werden. «Die steigenden Kosten werden also zukünftig entweder von den Bewohnerinnen und Bewohnern selber getragen oder über die Krankenkassen finanziert. Auf die individuelle Einkommens- und Vermögenssituation wird dabei keine Rücksicht mehr genommen. Das wird unweigerlich dazu führen, dass entweder die Qualität in der Langzeitpflege sinkt und/ oder die Kosten für einen Heimaufwand dermassen unerschwinglich werden, dass Sie unbezahlbar werden. Oder die Krankenkassenprämien werden steigen», so Heinz Lanz, Pflegefachmann HF.
Friederike Flückiger, Pflegefachfrau und Expertin für Intensivpflege sagt zu EFAS: «Die Befürwortenden von EFAS kündigen eine Revolution an: Dank des neuen Finanzierungsmodus sollen Einsparungen erzielt werden, indem möglichst viele Kranke ambulant statt stationär behandelt werden. In Wirklichkeit geht es bei EFAS nicht um irgendwelche Einsparungen, sondern nur um eine andere Verteilung der Kosten zugunsten der Privatwirtschaft. Das ist nicht unsere Vorstellung vom öffentlichen Dienst.»
Zudem würde der Arbeitsdruck für das Personal in Heimen und Spitälern steigen: «In der häuslichen Krankenpflege haben wir in den letzten Jahren ein immer schnelleres Tempo festgestellt, wobei die Patientinnen und Patienten immer abhängiger werden. Der Druck in den Spitälern, die Patienten so schnell wie möglich nach Hause zu schicken, wirkt sich auf unsere Arbeitsweise aus. Wir haben mehr Patientinnen pro Tag, die mehr Pflege benötigen», so Cristina Vais, Fage.