Nach intensiver Vorbereitung beginnt diese Woche im Kanton Zürich mit dem Wohnzentrum Fuhr in Wädenswil die Covid-19-Impfaktion an den rund 400 Alters- und Pflegeheimen (inkl. Pflegeeinrichtungen für Menschen mit Behinderungen). Die Detailplanung ist abgeschlossen und wird in diesen Tagen an die Heime kommuniziert. Bis Ende der Woche soll jedes Heim einen Impftermin erhalten. Mit den Erfahrungen der Pilotphase in Wädenswil werden ab dem 18. Januar schrittweise die übrigen Institutionen geimpft.
Ein wesentlicher und anspruchsvoller Teil der Vorbereitung für das Impfen in den Heimen ist die Aufklärung und Informationen der Bewohnerinnen und Bewohner und deren Angehörigen. «Die Heime sind für die Impfaktion bereit. Ziel ist es, dass die Bewohnerinnen und Bewohner sowie das Personal bis Mitte März die erste Impfdosis erhalten haben», sagte André Müller, Präsident von Curaviva im Kanton Zürich.
Insgesamt müssen 40 000 Menschen in 400 Heimen geimpft werden. Dabei werden zunächst die Heime beliefert, die eine heimärztliche Versorgung haben. Die Planungen gehen von einer durchschnittlichen Impfrate von 70 Prozent aus. Auf Skepsis scheint die Impfung beim Personal zu stossen. Im Pilot-Heim in Wädenswil haben sich nur 60 Prozent der Mitarbeitenden angemeldet. Es ist zu hoffen, dass diese Quote nicht repräsentativ für alle Heime ist.
Rund 4000 der 40 000 Impfkandidaten werden von einem mobilen Team geimpft, das allerdings erste aufgebaut werden muss. Hier sollen die Impfungen erst in rund fünf Wochen, d.h. Mitte Februar starten. Das betrifft insbesondere Einrichtungen mit behinderten Bewohnern. Es überrascht, dass der Kantone hier nicht schneller agieren kann. Die Zulassung des Impfstoffs erfolgte bereits am 19. Dezember.
Kantonsapotheke arbeitet nicht am Wochenende
Die Belieferung der Alters- und Pflegeheime mit dem Impfstoff erfolgt von der Kantonsapotheke an lediglich drei Tagen in der Woche – dienstags, mittwochs und donnerstags. Der Zürcher Curaviva-Präsident André Müller begründet das bei der Medieninformation damit, dass die Kantonsapotheke dann nicht am Wochenende umpacken müsste und die Heime am Wochenende dann auch nicht impfen «müssten». Angesichts der Gefahr der Pandamie erscheint es unverständlich, dass der Kanton hier nicht alles versucht, um die Menschen so schnell wie möglich mit einer Impfung zu schützen.