Das Softwareunternehmen the i-engineers aus Zürich hat von der Klinik IT eG (KIG) im Rahmen einer Ausschreibung den Zuschlag für das Projekt «Mein-Krankenhaus.Digital» (MK.D) erhalten. Ziel des Projekts ist es, die Patientenversorgung in Deutschland durch den Aufbau eines Patientenportals mit einer gemeinsamen Datenbasis auf einer interoperablen, zentral betriebenen Plattform zu verbessern. Das Patientenportal wird digitale Prozesse für Aufnahme, Behandlung, Entlassung und Überleitung von Patientinnen und Patienten unterstützen, sofern diese damit einverstanden sind.
Am Projekt beteiligt sind über die KIG deutschlandweit 20 Krankenhausträger mit insgesamt rund 40 Krankenhäusern und Kliniken und einer Kapazität von 8.500 Betten. Die Anzahl der teilnehmenden Einrichtungen entspricht einer Grössenordnung von gut 15 Prozent aller Spitäler in der Schweiz. Sie alle sollen bis Ende des Jahres in einem standardisierten Vorgehen effizient und ohne zusätzliche Hardware ans System angeschlossen werden. In der Schweiz nutzen bereits Spitäler wie das Universitätsspital Basel oder das Kantonsspital Baselland das Patientenportal von the i-engineers.
Spürbare Erleichterungen für Patientinnen und Patienten sowie Kliniken
Für Patientinnen und Patienten bringt das neue Patientenportal eine spürbare Erleichterung: Sie können Termine online buchen, Überweisungsformulare und Fragebögen digital ausfüllen und Befunde an die beteiligten Gesundheitseinrichtungen freigeben. Das verkürzt Wartezeiten, vermeidet Doppeluntersuchungen und verbessert die medizinische Versorgung. Auch für die Klinikeinrichtungen ergeben sich Vorteile: Sie profitieren von einer Entlastung und Beschleunigung der administrativen Prozesse, indem manuelle Arbeitsschritte reduziert bzw. automatisiert werden können. Ebenso lässt sich der Kommunikationsaufwand verkleinern, indem sich Informationen schneller und effizienter teilen lassen. Dies sorgt für einen reibungsloseren Ablauf im Klinikalltag und eine höhere Behandlungsqualität.
Austausch von Gesundheitsdaten über fast 150 Kliniken hinweg
Die Interoperabilität des MK.D-Patientenportals ermöglicht nicht nur eine technische Anbindung von IT-Systemen und Diensten eines angeschlossenen Krankenhauses über standardisierte Integrationskomponenten (Gateways), sondern auch eine Vernetzung mit weiteren Verbundprojekten. So kann und soll das MK.D-Portal beispielsweise mit dem interoperablen Patientenportal «Mein Krankenhaus Bayern» (MK.B) verlinkt werden, das derzeit in 110 bayerischen Krankenhäusern umgesetzt wird – ebenfalls koordiniert durch die KIG. Nach Abschluss beider Projekte werden Patientinnen und Patienten von einem deutlich einfacheren Austausch von Gesundheitsdaten über deutschlandweit fast 150 Einrichtungen hinweg profitieren können.
Severin Summermatter, CEO von the i-engineers, sagt: «Auch in der Schweiz sind solche Vorhaben nötig und möglich. Sei es auf Landesebene mit dem Elektronischen Patientendossier oder auf Spitalebene wie zum Beispiel im Rahmen unserer Zusammenarbeit mit dem Universitätsspital Basel und dem Kantonsspital Baselland. Das Projekt mit der KIG unterstreicht länderunabhängig die Relevanz einer Plattform, die mehr zulässt als nur Prozesse zu digitalisieren. Unsere gemeinsame Lösung verbindet nahtlos Patienten, Kliniken, Zuweisende und perspektivisch weitere Akteure im Gesundheitswesen. Sie schafft einen sofortigen Mehrwert – und bildet zugleich die Basis für künftige Innovationen, zusätzliche digitale Dienste und die Umsetzung strategischer Digitalisierungsziele.»