Die Herausforderungen
Spitäler stehen aktuell vor vielen und grossen Herausforderungen. Unter anderem sind das begrenzte personelle Ressourcen, eine grössere Nachhaltigkeit und besonders, die Sicherheit der Systeme sicherzustellen. Diese Herausforderungen zu meistern, ist keine einfache Aufgabe, erschwert noch durch die heterogene IT-Landschaft mitsamt der damit verbundenen Datensilos. Solche Landschaften sind aufwendig zu warten, weisen unterschiedliche Datenformate auf und einheitliche Sicherheitsstandards sind nur sehr schwer umzusetzen und noch schwieriger zu kontrollieren.
Das Thema Nachhaltigkeit gerät dabei leicht in den Hintergrund, aber speziell in Spitälern wird immer häufiger diskutiert, wie man umweltbewusster agieren kann – Stichwort «Green Hospital». Das Gesundheitssystem ist tatsächlich eine relevante Grösse beim globalen CO2-Ausstoss, geschätzt 5 bis 8 Prozent des Energieverbrauchs entfallen auf den Gesundheitssektor (1).
Wie können Plattformen unterstützen?
Plattform-Architekturen ändern grundlegend die Art und Weise, wie IT-Applikationen betrieben werden. Eine vergleichbare Revolution hat es bei den Smartphones in den Jahren 2007–2008 gegeben. In diesen Jahren wurden das erste Apple iPhone, das erste Android Smartphone sowie kurz danach die zugehörigen App Stores auf den Markt gebracht.
Damit hat sich der Umgang mit Software drastisch verändert: Davor war die Installation von Software technikaffinen Personen oder sogar professionellen EDV-Technikern vorbehalten. Mit den App Stores und einem Smartphone konnten dann Hunderte von Applikationen auf Knopfdruck installiert werden, Vorkenntnisse zu Datenbanken, Treibern, Frameworks oder ähnlichem waren nicht mehr nötig. Ein Erfolgsmodell, aus den anfangs 500 verfügbaren Apps im Apple App Store wurden im Laufe der Jahre über 2,5 Millionen.
Und nicht nur für den Anwender wurde es einfacher, Software zu installieren. Auch Software-Entwickler bekamen mit den Store-Konzepten einen einfachen Weg, ihre Applikationen an ihre Kunden zu liefern. Durch klare Regeln und einheitliche Standards können sich Entwickler auf die Funktionen ihrer Software konzentrieren. Der App Store und das Smartphone-Betriebssystem kümmern sich um Installation und Updates.
Aber lässt sich diese Entwicklung mit der IT-Architektur in Spitälern vergleichen? Ja, durchaus! Die technischen Entwicklungen der letzten Dekade geben uns jetzt die Möglichkeit, diesen Weg auch im klinischen IT-Applikationsbetrieb zu gehen. Zwei grosse Bausteine dabei sind Container und neue Standards wie FHIR. Ähnlich wie beim genannten Beispiel der Smartphones können auch klinische Applikationen aus einem sogenannten «Repository» ausgewählt, (halb-)automatisiert installiert werden und dann mit geteilten Daten arbeiten. Langwierige IT-Einführungsprojekte gehören so der Vergangenheit an.
Plattformen gehen auch deutlich schonender mit Energie um, als dedizierte Serversysteme oder auch virtuelle Maschinen. Einsparungen von bis zu 45 Prozent der Energie sind mit gut skalierenden Plattformen auf Containerbasis möglich (2). Aber auch die Menge der benötigten Hardware reduziert sich durch die bessere Verteilung der Last auf mehrere Systeme – und das deutlich: Bei Case Studies zeigte sich, dass sich durch Containerarchitekturen eine bis zu zwölffach bessere Auslastung der Systeme ergeben hat. So konnten mehr als 2600 Anwendungen auf nur vierzig virtuellen Maschinen betrieben werden (3). Das Ergebnis: Reduzierter CO2-Ausstoss und niedrigere Kosten.
Die Ziele der Berit Klinik
Die Berit Klinik wurde 1975 gegründet und hat sich seither laufend weiterentwickelt. Heute ist sie das führende orthopädische Kompetenzzentrum der Ostschweiz mit acht Standorten. Die Berit Klinik wurde von der internationalen Jury des Klinik Award als eine der besten in Deutschland, der Schweiz und Österreich ausgezeichnet.
Seit Dezember 2021 arbeiten die Berit Klinik und K-Businesscom zusammen, um gemeinsam die Effizienz des IT-Betriebs zu erhöhen. Konkret sollen die ICT-Energiekosten um 35 Prozent und die Supportaufwände um 40 Prozent gesenkt werden. Erreichbar werden diese Ziele durch Zentralisierung, Automatisierung und effiziente Skalierung – und eben diese Möglichkeiten bietet die Plattformarchitektur.
Fazit
Der Umstieg auf eine Plattformarchitektur bedeutet vor allem: bessere Effizienz. Effizienterer Einsatz von medizinischem und IT-Personal und effizientere Nutzung von Hardware und Energie. Das bedeutet natürlich auch Einsparung von Kosten.
Quellen:
1 Der Zusammenhang von Gesundheits- und Energieversorgung – Stiftung Wissenschaft und Politik (swp-berlin.org) 2 Decrease your Organization’s Carbon footprints using Kubernetes (devtron.ai) 3 Nordstrom | Cloud Native Computing Foundation (cncf.io)