Apple startete seine große Enthüllung der Series 6 Watch mit einer Nahaufnahme seines neuesten Sensors: einem Pulsoximeter, der den Sauerstoffgehalt im Blut misst. Auch wenn das Unternehmen das Coronavirus in der Präsentation des neuen Sensors nicht erwähnte, ist das Messwerkzeug für COVID-19 von grosser Bedeutung, da die Krankheit die Atemwege belastet und die Verfolgung des Sauerstoffgehalts vor allem bei schwereren Fällen des Coronavirus wichtig ist.
Der Sensor verwendet rote, grüne und Infrarot-LED-Leuchten, um die Sauerstoffsättigung im Blut zu messen. Sein Algorithmus wurde entwickelt, um Blutsauerstoff zwischen 70 Prozent und 100 Prozent zu erkennen. Der durchschnittliche Sauerstoffgehalt im Blut liegt bei 95 Prozent, wobei 90 Prozent als niedrig angesehen werden. Die Uhr erfasst diese Informationen im Hintergrund, sodass Benutzer ein Gefühl dafür haben können, wie ihr Niveau schwankt, selbst wenn sie schlafen.
Apple bringt den neuen Sensor zusammen mit einer Reihe neuer Studien auf den Markt. Es arbeitet mit der University of California Irvine an einer Längsstudie über Asthma und Blutsauerstoff. Zudem gibt es eine zweite Studie über Herzinsuffizienz und Blutsauerstoffspiegel mit dem Ted Rogers Centre for Heart Research der University of Toronto und dem Peter Munk Cardiac Centre am University Health Network. Schließlich arbeitet Apple auch an einer Studie, die untersucht, ob die Blutsoximetrie als Frühwarnung für Grippe dienen kann.
Zweifel an der Genauigkeit
Ärzte allerdings warnen davor, sich ausschlisslich auf die Angaben der App zu verlassen. Anfang des Jahres informierte ein Klinik in Cleveland, dass die Herzrhythmusstörungsfunktion der Apple Watch 4 nur 41 Prozent der Herzrhythmusstörungen erfassen. «Zu diesem Zeitpunkt haben Wearables und Uhren von Verbrauchern nicht die Genauigkeit, um ein EKG zu ersetzen.», sagte Marc Gillinov, Vorsitzender der Cleveland Clinic für Thorax- und Herz-Kreislauf-Chirurgie. Aber das wird Apple wahrscheinlich nicht davon abhalten, sich als Gesundheits-App für Verbraucher zu etablieren. Auch wenn seine Technologie nicht als medizinisch eingestuft ist, kann sie gut genug sein, sich als Marktführer in dieser Kategorie zu etablieren.
