Nach der Unterschriftensammlung «Gemeinsam gegen Personalmangel» von 2023 mit mehr als 22'200 Teilehmenden lancierte die Hotel & Gastro Union im Januar dieses Jahres die Gastro-Umfrage. «Damit wollten wir herausfinden, wo bei den Arbeitnehmenden im Gastgewerbe immer noch der Schuh drückt», so Roger Lang, Leiter Sozialpolitik & Kampagnen bei der Hotel & Gastro Union. Schwerpunkte bei der online durchgeführten Umfrage bildeten die Bereiche Lohn, Arbeitszeiten, Work-Life-Balance, Wertschätzung und Perspektiven in den Betrieben.
«12'700 Arbeitnehmenden teilten uns ihre Meinung mit. Die hohe Zahl an Teilnehmenden hat uns überrascht. Sie macht deutlich, dass die grössten Probleme der Branche, darunter die Abwanderung von Arbeitskräften, noch nicht gelöst sind», erklärt Roger Lang. Zu den grössten Herausforderungen gehöre nach wie vor der Lohn, ist doch fast jeder dritte Umfrageteilnehmer damit unzufrieden. 79 Prozent der Umfrage-Teilnehmenden gaben an, weniger bevorzugte Dienstzeiten wie am Abend, in der Nacht oder am Wochenenden eher in Kauf zu nehmen, wenn es dafür zukünftig Lohnaufschläge gäbe. «Seit Jahren fordert die Hotel & Gastro Union generelle Lohnerhöhungen auf allen Qualifikationsstufen», so Roger Lang.
Frühe Bekanntabe von Dienstplänen für bessere Work-Life-Balance
Auf die Frage, wie zufrieden sie mit ihrer Work-Life-Balance sind, gaben zwar rund 60 Prozent der Befragten ein positives Feedback, die hohe Zahl an Unzufriedenen (immer noch 40 Prozent) zeigt jedoch, dass ein Überdenken der Arbeitseinteilung in vielen Betrieben noch nicht stattgefunden hat. «Die frühe Bekanntagbe von Dienstplänen trägt dazu bei, dass Arbeitnehmende Beruf, Familie und Freizeit besser vereinbaren können», sagt Roger Lang. Positiv sieht der Leiter Sozialpolitik & Kampagnen bei der Hotel & Gastro Union die Entwicklung bei Wertschätzung und Kommunikation sowie beim Mitspracherecht in den Betrieben. 57 Prozent der Teilnemenden gaben an, mit der Kommunikation in ihren Betrieben zufrieden oder sehr zufrieden zu sein. Knapp 26 Prozent äusserten sich unzufriedeen oder sehr unzufrieden. 55 Prozent der Umfrageteilnehmenden sind zufrieden oder sehr zufrieden mit dem Mitspracherecht in ihren Betrieben. Rund 20 Prozent sind damit nach wie vor unzufrieden.
Mehrheitlich positiv äusserten sich die Umfrageteilnehmenden zu den Entwicklungsmöglichkeiten in der Branche und ihren Betrieben. Mehr als 50 Prozent sind damit zufrieden oder sehr zufrieden. Rund 24 Prozent sehen keine Weiterbildungs- oder Aufstiegsmöglichkeiten.
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