Antoine Hubert ist die treibende Kraft hinter Swiss Medical Network, heute der zweitgrösste Anbieter von Privatspitälern in der Schweiz. Quelle: SMN

«Es gibt eine Reihe von weiteren Anfragen»

Publiziert

Nachgefragt bei Antoine Hubert, der Ende Oktober das neue integrierte Versorgungsmodell für den Jurabogen vorstellte.

Herr Hubert, wie beurteilen Sie die Reaktionen auf die Präsentation Ihres neuen Modells?
Die Reaktionen in der Deutschschweiz waren sehr positiv, es gab fast keine Gegenstimmen. Und einige Regierungsrätinnen und -räte aus verschiedenen Kantonen haben sich gemeldet und möchten sich treffen, um über das neue Modell zu sprechen. Wir hatten noch nie solch ein Medienecho. Auch Regierungsrat Schnegg und sein Team waren sehr positiv, darüber haben wir uns sehr gefreut.

Es gab deutliche Kritik vom Verband der Patientenorganisation.
In der Westschweiz besteht immer das Dogma, dass Gesundheit besser staatlich sein sollte. Das linke politische Spektrum plädiert immer für eine Einheitskasse. Aber das interessante ist, dass wir nun mit öffentlicher Beteiligung ja ein integriertes System einführen, das auf einer pauschalen Vergütung pro Mitglied basiert. Aber, und das ist das Wichtigste für mich: Die Bürgerinnen und Bürger haben weiterhin die Wahl zwischen verschiedenen Versicherungsmodellen. Zu was staatliche Einheitskassen führen, sehen wir ja in Grossbritannien. Solche Zustände brauchen wir hier sicher nicht.

Wie sah die Reaktion der Hausärzte aus?
Wir hatten am Nachmittag nach der Pressekonferenz noch eine Veranstaltung mit einem Verband von Hausärzten. Und auch dort war das Feedback sehr positiv. Es gab in der Vergangenheit bereits viele Initiativen in der Grundversorgung für integrierte Care-Modelle. Das Thema ist nicht ganz neu. Lediglich die spezialisierten Ärzte sind eventuell etwas skeptisch, weil bei Ihnen das Erbringen von vielen Leistungen im Vordergrund stehen. Natürlich müssen wir noch viel Aufklärungsarbeit leisten und unsere Mitarbeitenden gut schulen, weil noch nicht alle das Modell verstehen.

Sind Sie sicher, dass Sie genug Ärzte überzeugen können, bei Ihrem Modell mitzumachen?
Das Hôpital du Jura Bernois hat seit zehn Jahren systematisch medizinische Zentren aufgebaut, eben weil es in der Region nicht genug Hausärzte gibt. Das war auch ein Weg, um die Grundversorgung zu sichern. Aber wir werden sicherlich versuchen, die Hausärzte zu integrieren.

Was sind jetzt die nächsten Schritte?
Das Wichtigste ist die Genehmigung des Modells durch das Bundesamt für Gesundheit. Auch wenn das Projekt noch nicht bis ins kleinste Detail definiert ist, ist es jetzt wichtig, in die Diskussion mit dem Bundesamt einzusteigen.

Gib es einen konkreten Zeitplan?
Wir werden unser Produkt voraussichtlich im Juni beim BAG anmelden und nach deren Genehmigung dann im September, wenn die Prämien fürs nächste Jahr veröffentlicht werden, auf den Markt bringen. Denn ab Januar 2024 wollen wir ja starten. Wir glauben, dass es kein grosses Problem sein sollte. Es ist ja nicht besonders kompliziert und es gibt bereits verschiedene  alternative Modelle für die Grundversorgung.

Können Sie etwas zu den Preisen sagen?
Noch kennen wir den Preis nicht, dieser wird sich erst während der Produktentwicklungsphase definieren lassen, aber wir werden bestimmt ein sehr attraktives Produkt anbieten können. Unser Partner, Visana, ist dafür zuständig.

Sie haben die Bedeutung der Patientendaten für die Forschung erwähnt. Planen Sie dafür eingrösseres IT-Projekt zur Verwaltung der Daten?
Das Hôpital du Jura Bernois hat ein modernes Informationssystem und verfügt bereits seit Längerem über ein elektronisches Patientendossier. Und ein weiterer Vorteil ist: Die medizinischen Zentren sind schon mit dem Hopital du Jura Bernois vernetzt. Damit haben wir unsere Hausaufgaben schon zum grossen Teil gemacht.

Was fehlt noch?
Man muss sicherlich eine Schnittstelle haben, um mit den Kundinnen und Kunden zu kommunizieren. Helfen kann uns hier die Gesundheitsplattform "Well", in die wir im Sommer eingestiegen sind. Wir glauben, dass "Well" eine ideale Plattform dafür sein könnte.

Was muss noch geschehen?
Wichtig ist, dass wir ein attraktives, modernes Angebot für die gesunden Mitglieder gestalten, also die Prävention mehr ins Zentrum rücken. Inklusive Vorsorgethemen und Ernährung beispielsweise. Die anderen Versicherungen machen da aus meiner Sicht noch relativ wenig. Das wollen wir demnächst mit potenziellen Kundinnen und Kunden innerhalb von Workshops im direkten Gespräch herausfinden.

Gibt es eine bestimmte Anzahl von Mitgliedern, die sie gewinnen müssen, um Geld zu verdienen?
Nein, das ist eigentlich keine grosse Sache. Das Hôpital du Jura verdient inzwischen wieder Geld. Wir haben eigentlich keinen Druck, um eine Mindestanzahl zu erreichen. Kaiser Permanente hat sehr viele Verträge mit Unternehmen, die so ihren Mitarbeitenden eine Krankenversicherung anbieten können.

Planen Sie das auch, funktioniert das auch in der Schweiz?
Im Jura gibt es viel Industrie, es wird sicherlich auch ein Ziel der Marketingabteilung sein, diesen Unternehmen etwas anzubieten. Das könnte schliesslich für die Unternehmen auf der Suche nach Fachkräften und die Attraktivität als Arbeitgeber ein gutes Argument sein. Wir werden auf jeden Fall auch ein B2B-Angebot vorbereiten.

Sind weitere Regionen ausser dem Jura-Bogen geplant?
Wir haben eine Reihe von weiteren Anfragen, das müssen wir prüfen. Der erste Schritt ist immer, dass man die verschiedenen Leistungserbringer zusammenbringen muss in einer Organisation. Es braucht auch ein flächendeckendes Netz von medizinischen Zentren, Spitälern, Spitex etc. Dafür wären in anderen Regionen zunächst weitere Akquisitionen notwendig. Im Jurabogen haben wir dieses Netzwerk in den letzten Jahren akquiriert respektive aufgebaut. In Graubünden als Vergleich ist man auch schon sehr weit. Das dortige Kantonsspital ist mit  anderen Organisationen sehr gut vernetzt.

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Die Fach- und Erlebnismesse für Gastfreundschaft

Datum: 24.-26. März 2024

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Die Fachmesse PFLEGE PLUS bringt Fachbesucher mit ausstellenden Unternehmen, Branchenverbände sowie Experten des Pflegemarkts zusammen.

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Fachmesse für die gesamte Wertschöpfungskette der Medizintechnik

Datum: 18.-20. Juni 2024

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Datum: 20.-21. Juni 2024

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Immer wieder wird erzählt, welche positiven Wirkungen Digitalisierung auf das Gesundheitswesen haben kann.

Datum: 21. Juni 2024

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Blezinger Healthcare

9. Fachkonferenz - Das Pflegeheim der Zukunft

Datum: 20.-21. Juni 2024

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Datum: 28.-29. August 2024

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Die REHACARE ist die internationale Fachmesse für Rehabilitation, Prävention, Inklusion und Pflege.

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Ein Treffpunkt für die Healthcarebranche

Datum: 18. September 2024

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Datum: 24.-26. September 2024

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Ilmac Lausanne

Networking. Forum. Aussteller

Datum: 25.-26. September 2024

Ort: Lausanne (CH)

Ilmac

Fachmesse für Prozess- und Labortechnologie

Datum: 18.-19. September 2024

Ort: Lausanne (CH)

Blezinger Healthcare

14. Fachkonferenz – Das Spital der Zukunft

Datum: 10.-12. September 2024

Ort: Bern (CH)

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Die Messe für Instandhaltung und Services

Datum: 08.-09. Oktober 2024

Ort: Stuttgart (D)

Chillventa

Weltleitmesse der Kältetechnik

Datum: 08.-10. Oktober 2024

Ort: Nürnberg (D)

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Fachmesse für Nahrungsmittel-Innovationen

Datum: 19.-23 Oktober 2024

Ort: Paris (F)

ZAGG

DER BRANCHENTREFFPUNKT MIT RELEVANTEN GASTRO-TRENDS

Datum: 20.-23. Oktober 2024

Ort: Luzern (CH)

IFAS

Fachmesse für den Gesundheitsmarkt

Datum: 22.-24. Oktober 2024

Ort: Zürich (CH)

ALL4PACK EMBALLAGE

The global marketplace for Packaging Processing Printing Handling

Datum: 04.-07. November 2024

Ort: Paris (F)

5. Future Food Symposium

 «Made in Switzerland - Gute Partnerschaften für mehr Ernährungssouveränität»

Datum: 8. Februar 2024

Ort: Online-Event (CH)

Medica

Die Weltleitmesse der Medizinbranche

Datum: 11.-14. November 2023

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AUTOMA+

Pharmaceutical Automation and Digitalisation Congress 2024

Datum: 18.-19. November 2024

Ort: Geneva (CH)

Swiss Handicap

Nationale Messe für Menschen mit und ohne Behinderung.

Datum: 29. November-1. Dezember 2024

Ort: Luzern (CH)

BioFach

Weltleitmesse für Bio-Lebensmittel

Datum: 11.-14. Februar 2025

Ort: Nürnberg (D)

TUTTOFOOD

Internationale B2B-Messe für Food & Beverage

Datum: 05.-08. Mai 2025

Ort: Mailand (I)

LABVOLUTION

Europäische Fachmesse für innovative Laborausstattung und die Optimierung von Labor-Workflows

Datum: 20.-22. Mai 2025

Ort: Hannover (D)

Automatica

Die Leitmesse für intelligente Automation und Robotik

Datum: 24.-27. Juni 2025

Ort: München (D)

Swiss Medtech Expo

Fachmesse und Symposium: Inspiration, Weiterbildung und Netzwerk

Datum: 16. - 17. September 2025

Ort: Luzern (CH)

Oils + fats

Leitmesse der Öl- und Fettindustrie in Europa.

Datum: 15.-19. September 2025

Ort: München (D)

AM Expo

Fachmesse und Symposium: Inspiration, Weiterbildung und Netzwerk

Datum: 16.-17. September 2025

Ort: Luzern (CH)

CMS Berlin

Internationale Leitmesse für Reinigung und Hygiene

Datum: 23.-26. September 2025

Ort: Berlin (D)

POWTECH

Pharma.Manufacturing.Excellence

Datum: 23. - 25. September 2025

Ort: Nürnberg (D)

Anuga

Weltweite Ernährungsmesse für Handel und Gastronomie/Ausser-Haus-Markt

Datum: 04.-08. Oktober 2025

Ort: Köln (D)

A + A

Messe und Kongress für Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit

Datum: 04.-07. November 2025

Ort: Düsseldorf (D)

igeho

Internationale Branchenplattform für Hotellerie, Gastronomie, Take-away und Care

Datum: 15.-19. November 2025

Ort: Basel (CH)

Pumps & Valves

Die Fachmesse für industrielle Pumpen, Armaturen & Prozesse

Datum: 26. - 27. November 2025

Ort: Zürich (CH)

interpack

Führende Messe für Prozesse und Verpackung

Datum: 07.-13. Mai 2026

Ort: Düsseldorf (D)

Bezugsquellenverzeichnis