Klassische Wettbewerbsverfahren funktionieren nicht!


Neubauvorhaben von Spitälern werden vermehrt als Gesamtleistungs- und Investorenwettbewerb ausgelobt. Das Ziel ist klar: Für das beste Preis-Leistungsverhältnis und einer garantierten Finanzierung soll das Projekt realisiert werden. Geht hier aber nicht etwas vergessen?

Christoph Heer *

Neubauvorhaben sowie komplexe grössere Totalsanierungen von öffentlichen Spitälern werden heute vermehrt als Gesamtleistungswettbewerbe ausgeschrieben. Der entscheidende Unterschied zu einem reinen Architekturwettbewerb besteht dabei in der gesamtheitlichen und umfassenden Betrachtung und Planung eines Projektes. Kriterien wie die Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit so wie die Leistungsfähigkeit und fachliche Kompetenz des gesamten Unternehmens mit den Partnern haben dabei einen weit höheren Stellenwert. Der Gesamtleistungswettbewerb bietet gegenüber dem Architekturwettbewerb eine von Beginn an höhere Sicherheit in Bezug auf das definierte Leistungsverhältnis sowie die Kosten. Jedoch stösst auch dieses Verfahren an seine Grenzen:

  1. Um preisliche Nachforderungen möglichst gering zu halten, ist auf Seiten Besteller eine hohe Kompetenz bei der Erstellung der Leistungsverzeichnisse sowie eine detaillierte Definition aller Bedürfnisse notwendig. Dies bedingt schon in einer sehr frühen Phase des Projektes ein klar abgegrenztes Leistungsbild, bei welchem spätere Anforderungen und neue Erkenntnisse zum Teil hohe Zusatzkosten verursachen.
  2. Zugleich beinhaltet ein solcher Vergabeprozess auf Seiten Anbieter einen immensen Initiierungsaufwand, welcher je länger je mehr zu einem Verdrängungswettbewerb und schliesslich zu ein paar wenigen Marktteilnehmern führt. Dies kann wiederum zu einer Marktverzerrung führen.
  3. In den beiden oben genannten Punkten stellt sich generell die Frage, inwiefern es überhaupt möglich ist, Innovation während der Projekt- und Planungsphasen in das Projekt einfliessen zu lassen, ohne gegen die öffentlichen Submissionsbestimmungen in der Projektierungsphase zu verstossen oder mit nicht budgetieren Mehrkosten in der Ausführungsphase zu rechnen.

Erfolgsmodell Gesamtleistungswettbewerb
Die Vernetzung zwischen funktionalen Betriebsabläufen und der Verbindung mit Systemtechnologie und Miteinbezug der Planeraktivität ergibt für den künftigen Betreiber ein möglichst hohes Nutzungspotenzial der Immobilie. Ein erfolgreicher und nachhaltiger Bau eines Krankenhauses setzt ein enges Zusammenspiel eines Netzwerksverbundes von Fachspezialisten über rein architektonische Anforderung voraus. Bereits ab Beginn eines Bauprojektes ist die Beteiligung eines interdisziplinären Teams notwendig, welches sich über die gesamte Erstellungsphase hinzieht. Die Grundlage für die Erstellung einer Bauausschreibung im Gesamtleistungswettbewerb wird zum einen durch die Vorgaben des Businessplans, dem zu verwendenden Beschaffungsprozess sowie den zu erarbeitenden Vorgaben definiert. Damit die Soll-Abläufe in einem Leistungskatalog festgelegt werden können, sind klar strukturierte Vorgaben notwendig. Mit Unterstützung von bereits heute existierenden Standards im Spitalwesen und den nachfolgenden Vorgaben kann als Ausschreibungsvorgabe ein Raumprogramm erstellt werden:

  • Baukatalog eBKP-H für Spitalbauten, welcher eine klare Grundlage für die Kostenkalkulation und klare Schnittstelle Grundausbau und Mieterausbau aufzeigt, das mit folgendem Ziel: Mengenänderung basieren auf Einheitspreisen, leicht zu kontrollieren
  • Lekas (Leistungskatalog für nicht-medizinische Supportleistungen in Spitälern), welcher klare Grundlage für die Planung der betrieblichen Abläufe und der Erstellung eines Betriebsführungskonzeptes vorgibt, mit dem Ergebnis von definierten Soll-Prozessen und funktionale Beziehungen
  • Raummodule, welche das Grobraumprogramm von einzelnen Funktionsgruppen abbildet, mit dem Ergebnis, dass Mengenanpassungen von Standards für Raumtypen einfach nachzuvollziehen sind
  • Prozesslandschaft, Ergebnisse klar definierter Soll-Prozesse und funktionaler Beziehungen
  • Integration von technologischen Innovationen, welche einen wichtigen Bestandteil des Geschäftsmodells darstellt.
  • Voraussetzung ist ein klar definiertes Leistungsbild, welches sowohl auf Standards als auch auf Innovationen basiert. Es sollte jedoch die Möglichkeit einer Nachvollziehbarkeit von Kostenveränderungen bei Mengen- und oder Leistungsveränderungen sichergestellt werden.

Öffentliche Ausschreibungen
Um das Optimum für ein zukünftiges Spital herauszuholen, sind neben den fundierten Vorgaben an einen Neubau auch die Interaktion mit den Know-how-Trägern auf Seiten des Anbieters zu integrieren. Dies bedingt in der Wettbewerbsphase einen intensiven Austausch und die Möglichkeit eines aktiven Miteinbezugs des Bestellers. Hier sind jedoch Grenzen gesetzt, da kein Planungsteam im Wettbewerb bevorzugt werden darf. Einerseits möchte der Leistungsbesteller einen hohen Gestaltungsspielraum für die Projekteingaben schaffen, andererseits muss die Vergabe den strengen Kriterien des öffentlichen Beschaffungsrechts vollumfänglich entsprechen. Dieses Korsett ermöglicht keine dynamische Anpassung des Leistungsspektrums. Eine Anpassung ist erst möglich, nachdem das Projekt mit den vergleichbaren Kriterien ausgelobt wurde. Hier sind also Grenzen an die Kreativität und Innovation gesetzt. Die Innovation erfolgt somit entweder in der strategischen Planung, welche als Grundlage für den Gesamtleistungswettbewerb gilt, oder im Rahmen des Wettbewerbs, wo jedoch ein Zielkonflikt besteht, indem beispielsweise ein Raumbuch vorgegeben wird und andererseits neue Ideen gefragt sind. Ein möglicher Ansatz besteht in der Wahl eines kooperativen Planungsverfahrens mit der dynamischen Auslegung eines Pflichtenheftes. Bei der Durchführung eines Gesamtleistungswettbewerbs kann mit Hilfe von Standards (eBKP, Raummodule, Lekas) eine Preismechanik definiert werden, welche es dem Auftraggeber mit dem Auftragnehmer ermöglicht, mit der Vergabe auf Stufe Vorprojekt (+/– 25% Kostengenauigkeit) die Kostenveränderungen während des Bauprojektes transparent nachzuverfolgen.

Fazit
Der Ansatz eines kooperativen Planungsverfahrens ist hinsichtlich der rechtlichen Rahmenbedingungen bei einer öffentlichen Ausschreibung nicht ideal umzusetzen. Mit dem Einbezug von Standards sollte es jedoch möglich sein, Innovationen und Optimierungen mit der Vergabe eines Gesamtleistungswettbewerbs nach der Vorprojektphase mit abschätzbaren Kostenparametern zu entwickeln.

* Master of Science in Real Estate (Curem), dipl. Betriebsökonom FH in FM, Partner der Reso Partners AG, www.resopartners.ch


Heime und Spitäler Ausgabe 4 November 2015

EVENTS

biopartnertage

Hausmesse mit Marktständen

Datum: 14. September 2025

Ort: Brunegg (CH)

Careum Führungstagung

Fachveranstaltung zu aktuellen Themen und Trends in Management, Führung und Leadership

Datum: 17. September 2025

Ort: Olten (CH)

CMS Berlin

Internationale Leitmesse für Reinigung und Hygiene

Datum: 23.-26. September 2025

Ort: Berlin (D)

Rehacare

Internationale Fachmesse für Rehabilitation, Prävention, Inklusion und Pflege

Datum: 17.-20. September 2025

Ort: Düsseldorf (D)

HR-Forum HealthCare

Austausch über aktuelle Herausforderungen und Entwicklungen im Personalmanagement im Gesundheitsbereich

Datum: 25. September 2025

Ort: Zürich (CH)

Hey!Circle

Treffen für Neues rund um Früherkennung, Planung und Prozessoptimierung und zukunftsgerichtete Business Intelligence Lösungen

Datum: 30. September 2025

Ort: Zürich (CH)

Anuga

Weltweite Ernährungsmesse für Handel und Gastronomie/Ausser-Haus-Markt

Datum: 04.-08. Oktober 2025

Ort: Köln (D)

Blezinger Healthcare

Fachkonferenz – Das Spital der Zukunft

Datum: 23.-25. Oktober 2025

Ort: St. Gallen (CH)

Kommunikations-Summit

Fachveranstaltung, die sich auf die neuesten Trends, Herausforderungen und Best Practices im Bereich Kommunikation im Gesundheitswesen

Datum: 24. Oktober 2025

Ort: Zürich (CH)

Save AG - Fachtagung

Veranstaltung, die Fachwissen und praktische Einblicke zu spezifischen Themen im Bereich Sicherheit

Datum: 30. Oktober 2025

Ort: Zürich (CH)

A + A

Weltleitmesse für sicheres und gesundes Arbeiten

Datum: 04.-07. November 2025

Ort: Düsseldorf (D)

St. Galler Demenz-Kongress

Fachveranstaltung, die sich mit dem Thema Demenz auseinandersetzt

Datum: 12. November 2025

Ort: St.Gallen (CH)

igeho

Internationale Fachmesse für Hotellerie, Gastronomie, Take-away und Care-Institutionen in der Schweiz

Datum: 15.-19. November 2025

Ort: Basel (CH)

SVG-Symposium

Branchentag für die Spital-, Heim- und Gemeinschaftsgastronomie in der Schweiz

Datum: 17. November 2025

Ort: Zürich (CH)

Swiss Nurse Leaders

Kongress im Bereich Leadership und Management in der Pflege

Datum: 21. November 2025

Ort: Bern (CH)

Bitkom Digital Health Conference

Konferenz für die Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung im Gesundheitswesen

Datum: 25. November 2025

Ort: Berlin (D)

maintenance Schweiz

Schweizer Fachmesse für industrielle Instandhaltung und Facility Management

Datum: 26.-27. November 2025

Ort: Zürich (CH)

Heimtextil

Weltweit führende Fachmesse für Wohn- und Objekttextilien

Datum: 13.-16. Januar 2026

Ort: Frankfurt am Main (D)

Swissbau

Fachmesse der Schweizer Bau- und Immobilienwirtschaft

Datum: 20.-23. Januar 2026

Ort: Basel (CH)

Empack Schweiz

Schweizer Fachmesse für Verpackungslösungen und -technologien

Datum: 28.-29. Januar 2026

Ort: Bern (CH)

Logistics & Automation

Fachmesse für Intralogistik, Distribution, Transport und E-Logistik in der Schweiz

Datum: 28.-29. Januar 2026

Ort: Bern (CH)

Recyclingkongress

Kongress über aktuelle Entwicklungen, Innovationen und Herausforderungen im Bereich Recycling

Datum: 30. Januar 2026

Ort: Biel/online (CH)

Pro Sweets Cologne

Internationale Zuliefermesse für die Süßwaren- und Snackindustrie

Datum: 01.-04. Februar 2026

Ort: Köln (D)

CHEESEAFFAIR

Nationale Handelstage für Schweizer Käse

Datum: 02.-03. Februar 2026

Ort: Aarau (CH)

aqua pro

Schweizer Fachmesse für die Bereiche Trinkwasser, Abwasser und Gas

Datum: 04.-06. Februar 2026

Ort: Bulle (CH)

BioFach

Weltleitmesse für Bio-Lebensmittel

Datum: 10.-13. Februar 2026

Ort: Nürnberg (D)

Vivaness

Internationale Fachmesse für Naturkosmetik

Datum: 10.-13. Februar 2026

Ort: Nürnberg (D)

INTERNORGA

Leitmesse für Hotellerie, Gastronomie, Bäckereien und Konditoreien

Datum: 13.-17. März 2026

Ort: Hamburg (D)

FutureHealth Basel

Konferenz für die Zukunft des Gesundheitswesens in der Schweiz

Datum: 19. März 2026

Ort: Basel (CH)

Gastia

Ostschweizer Branchentreffpunkt der Gastronomie und Hotellerie

Datum: 22.-24. März 2026

Ort: St.Gallen (CH)

LogiMat

Internationale Fachmesse für Intralogistik

Datum: 24.-26. März 2026

Ort: Stuttgart (D)

HR Festival Europe

Messe für HR-Professionals in der Schweiz

Datum: 24.-25. März 2026

Ort: Zürich (CH)

Trendtage Gesundheit Luzern

Veranstaltung für aktuelle Trends und Perspektiven im Gesundheitswesen

Datum: 25.-26. März 2026

Ort: Luzern (CH)

Schoggifestival

Festival für nachhaltige und faire Schokoladenproduktion

Datum: 29. März 2026

Ort: Zürich (CH)

Techtextil

Internationale Leitmesse für technische Textilien und Vliesstoffe

Datum: 21.-24. April 2026

Ort: Frankfurt am Main (D)

Altenpflegemesse

Leitmesse für die Pflegewirtschaft

Datum: 21.-23. April 2026

Ort: Essen (D)

DMEA

Europas führende Messe für Digital Health

Datum: 21.-23. April 2026

Ort: Berlin (D)

Lebensmitteltag

Führende Schweizer Fachtagung für die Lebensmittelbranche

Datum: 23. April 2026

Ort: Luzern (CH)

PFLEGE PLUS

Fachmesse für den Pflegemarkt

Datum: 05.-07. Mai 2026

Ort: Stuttgart (D)

SBK Kongress

Kongress vom Berufsverband der diplomierten Pflegefachpersonen der Schweiz

Datum: 27.-28. Mai 2026

Ort: Bern (CH)

TUTTOFOOD

Internationale Fachmesse für die Lebensmittel- und Getränkeindustrie

Datum: 11.-14. Mai 2026

Ort: Mailand (I)

ArbeitsSicherheit Schweiz

Fachmesse für Arbeitssicherheit, Gesundheitsschutz und Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz

Datum: 20.-21. Mai 2026

Ort: Zürich (CH)

HealthEXPO

Messe für die neuesten Entwicklungen und Trends in der Gesundheitsbranche

Datum: 30. Mai 2026

Ort: Basel (CH)

Careum Pflegesymposium

Plattform für den Wissensaustausch in der Pflegewelt

Datum: 09. Juni 2026

Ort: Aarau (CH)

Vorsorge-Symposium

Fachmesse 2. Säule sowie ein Vorsorge-Symposium

Datum: 10.-11. Juni 2026

Ort: Zürich (CH)

GS1 Excellence Days

Konferenz für Innovationen und Lösungen im Bereich der Standardisierung, Identifikation und Geschäftsprozesse

Datum: 18. Juni 2026

Ort: Bern (CH)

Blezinger Healthcare

Fachkonferenz - Das Pflegeheim der Zukunft

Datum: 25.-26. Juni 2026

Ort: Hasliberg (CH)

all about automation

Fachmesse für Industrieautomation

Datum: 26.-27. August 2026

Ort: Zürich (CH)

IN.STAND

Messe für Instandhaltung und Services

Datum: 15. bis 19. September 2026

Ort: Stuttgart (D)

SWISS SVG-Trophy

Schweizermeisterschaft der Spital-, Heim-, Gemeinschafts- und Systemgastronomie

Datum: 19. September 2026

Ort: Rothenburg (CH)

Chillventa

Weltleitmesse der Kältetechnik

Datum: 13.-15. Oktober 2026

Ort: Nürnberg (D)

ZAGG

Fachmesse für die Gastronomie- und Hotelleriebranche

Datum: 18.-21. Oktober 2026

Ort: Luzern (CH)

IFAS

Internationale Fachmesse für den Schweizer Gesundheitssektor

Datum: 20.-22. Oktober 2026

Ort: Zürich (CH)

Swiss Abilities

Fachmesse zur Förderung eines selbstbestimmten Lebens, Gleichstellung und Teilhabe von Menschen mit Behinderung

Datum: 12.-13. März 2027

Ort: Luzern (CH)

Anuga FoodTec

Internationale Zuliefermesse für die Lebensmittel- und Getränkeindustrie

Datum: 23.-26. März 2027

Ort: Köln (D)

Control

Internationale Fachmesse für Qualitätssicherung

Datum: 27.-30. April 2027

Ort: Stuttgart (D)

Texcare International

Weltweit führende Fachmesse für die Textilpflegebranche

Datum: 08.-11. November 2028

Ort: Frankfurt am Main (D)

JOBS

Datum: 12.09. 2025 Ort: Schweiz
Datum: 12.09. 2025 Ort: Schweiz
Datum: 12.09. 2025 Ort: Schweiz
Stv. Leiter-in Neuropsychologin/Neuropsychologen
Datum: 12.09. 2025 Ort: Schweiz

Bezugsquellenverzeichnis