Hygiene und Hautschutz – auf das richtige Mass kommt es an


Hauterkrankun gen sind die häufigsten berufsbedingten Erkrankungen. Der richtige Umgang mit Desinfektionsmitteln und Reinigungssubstanzen erfordert Wissen und noch mehr Sorgfalt. Dr. Siegfried Borelli, Leitender Arzt am Dermatologischen Ambulatorium des Stadtspitals Triemli, sprach mit Susanna Heckendorn über Dermatosen beim Gesundheitspersonal und in Reinigungsberufen.


Susanna Heckendorn

Im Spitalalltag hat Hygiene höchste Priorität, auch Alters- und Pflegeinstitutionen arbeiten oft mit einem Hygienekonzept. Häufiges Händewaschen mit Wasser und Seife kann die Haut jedoch irritieren. Hauterkrankungen kommen bei Personen im Gesundheitswesen und in Reinigungsberufen denn auch oft vor. In der Akutpflege ist der Prozentsatz von Betroffenen nur wenig tiefer als in der Alters- und Langzeitpflege.

Wenn Sauberkeit die Haut leiden lässt
Zu den grössten Risiken für eine Hauterkrankung gehören Nässe und Feuchtigkeit. Deshalb kann häufiges Händewaschen mit Wasser und Seife zu einer allergischen Reaktion der Haut führen. Desinfektionsmittel strapazieren die Haut deutlich weniger. Langes, ununterbrochenes Tragen von Schutzhandschuhen kann die Haut ebenfalls irritieren. Dennoch ist die Feuchtigkeit, die sich in Schutzhandschuhen bilden kann, in der Regel weniger belastend für die Haut als Wasser. In zweierlei Hinsicht schützen Schutzhandschuhe deshalb: den Patienten vor der möglichen Übertragung von Keimen, das Reinigungs- und Pflegepersonal zusätzlich vor dem Kontakt mit Wasser und Reinigungsmitteln.

Herr Dr. Borelli, wo liegt die Grenze zwischen Hautirritationen und Hauterkrankungen?
Dr. Borelli: Sobald irritative Einflüsse so rasch aufeinander folgen, dass die Haut keine Zeit mehr hat sich zu erholen, wird es durch die kummulative Schädigung zu einem Ekzem kommen. Dann muss von einer Hauterkrankung gesprochen werden.

Welches sind die häufigsten berufsbedingten Dermatosen von Personen, die im Gesundheitswesen und in Reinigungsberufen tätig sind und was sind die Gründe?
Dr. Borelli: Handekzeme sind bei diesen Berufsgruppen am häufigsten, weil die Hände oft gewaschen und desinfiziert werden müssen.

Gibt es Präventionsmöglichkeiten?
Dr. Borelli: Anstelle von irritierenden Reinigungs- und Desinfektionsmitteln sollten möglichst hautfreundliche Produkte verwendet werden. Nicht zu vergessen ist die Hautpflege in Pausen beziehungsweise nach der Arbeit durch geeignete rückfettende Handcremes. Der Arbeitgeber sollte diese zur Verfügung stellen. Im Gesundheitswesen ist das Risikobewusstsein meist vorhanden, so dass geeignete Produkte verfügbar sind. Die Mitarbeitenden sollten die regenerierende Pflege aber auch durchführen.

Was können Betroffene selbst tun, bevor ein Arztbesuch notwendig wird?
Dr. Borelli: Neben der Pflege ist der Hautschutz wichtig. Dieser beginnt bei banalen Dingen: Nach der Reinigung das Detergens vollständig mit Wasser abwaschen; konsequentes Händetrocknen, und auch ausserhalb der Arbeit, zum Beispiel in Küche und Haushalt, auf Hautschutz achten. In der kalten Jahreszeit kann das Tragen von Handschuhen im Freien der witterungsbedingten Austrocknung der Haut entgegen wirken.

Wann soll ein Arzt konsultiert werden?
Dr. Borelli: Sobald ein Ekzem nicht mehr durch Pflege allein zur Abheilung gebracht werden kann, sind zusätzliche antientzündliche Therapien – in einem ersten Schritt meist mit lokalen Kortikosteroiden – nötig. Da diese rezeptpflichtig sind und kontrolliert angewendet werden sollten, ist ein Arztbesuch angezeigt. Durch eine rasche Diagnostik sollen rein irritative von kontaktallergischen Ekzemen abgegrenzt werden. Letztere können weiterreichende Konsequenzen haben, da auslösende Substanzen zwingend vermieden werden müssen.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es heute?
Dr. Borelli: Weil mit Kortison-Präparaten nicht unbegrenzt lange behandelt werden kann, kommen bei chronischen Handekzemen zusätzliche Therapien zur Anwendung, wie beispielsweise eine UV-Therapie. Bei sehr hartnäckigen, chronischen Ekzemen muss unter Umständen auch systemisch behandelt werden. Für langfristige Therapien stehen heute gute Wirkstoffe zur Verfügung. Immunsuppressive Therapien müssen selten gegeben werden.

Welches sind die langfristigen Folgen von Handekzemen?
Dr. Borelli: Handekzeme sind die häufigste Form von Berufsdermatosen. Da wir alle mit den Händen arbeiten führt ein solches Ekzem relativ rasch zur Arbeitsunfähigkeit. Ziel jeder Diagnostik und Therapie ist das Wiedererlangen der Arbeitsfähigkeit. Bei kummulativtoxischen Ekzemen kann dies mit den genannten Massnahmen und entsprechenden Verhaltensänderung auch gelingen. Schwieriger wird die Situation bei kontaktallergischen Ekzemen aufgrund berufsrelevanter Substanzen. Kann der Hautkontakt nicht vermieden werden, ist unter Umständen ein Berufswechsel nötig.

Sehen Sie eher eine Zunahme oder eine Abnahme berufsbedingter Dermatosen?
Dr. Borelli: Die Anzahl der Berufsdermatosen, die wir im Dermatologischen Ambulatorium des Stadtspitals Triemli Zürich sehen, ist gleichbleibend auf hohem Niveau.

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Bezugsquellenverzeichnis