Der «Tag der Kranken» hat seinen festen Platz im Jahresgeschehen der Schweiz. Tausende beteiligen sich am 1. März 2020 mit Konzerten, mit Besuchs- und Geschenkaktionen in Spitälern und Heimen sowie mit Predigten und Solidaritätsveranstaltungen. Dieses Jahr zum Motto: «ich bin mehr als meine Krankheit(en)». Hinter dem Tag steht der gleichnamige Trägerverein, der die Bevölkerung seit über 80 Jahren einmal pro Jahr sensibilisieren will zu einem Thema aus dem Bereich «Gesundheit und Krankheit».
Ziel ist es, Gesunde und Kranke zusammenzubringen und der Vereinsamung kranker Menschen entgegenzuwirken. Weiter wollen wir das Engagement der Tausenden Menschen würdigen, die sich regelmässig einsetzen für kranke und beeinträchtigte Menschen. Aktiv im Beruf und Sozialleben trotz Krankheit und Beeinträchtigung Viele kranke und beeinträchtigte Menschen sind durch ihre Krankheit stark eingeschränkt oder belastet. Umso mehr gilt es wertzuschätzen, dass viele der Betroffenen arbeiten und sich sozial engagieren. Die Spezialauswertung der Daten des Schweizer Haushalt-Panel der Jahre 2016, 2017 und 2018 liefert hierzu wichtige Erkenntnisse.
Im Jahr 2018 gab rund ein Drittel der Befragten ab 15 Jahren an, eine chronische Krankheit oder ein gesundheitliches Problem zu haben, das schon länger dauert. Gut die Hälfte dieser Personen arbeiten oder sind in einer Ausbildung, ein weiteres Drittel ist bereits im Pensionsalter und bezieht Rente. Die Zahlen zeigen auch, dass die Menschen trotz Krankheit aktiv am Sozialleben teilnehmen. Über 50 Prozent der Befragten mit einer chronischen Krankheit engagieren sich in einer Gruppe, einem Verein oder einer anderen Organisation. Die Zahlen aus dem Jahr 2016 weisen zudem darauf hin, dass rund 30 Prozent freiwillige Arbeit leisten für Personen, die nicht in ihrem Haushalt leben. Dazu zählt beispielsweise Kinder hüten, Nachbarschaftshilfe oder Fahrservice.
Soziale Unterstützung hat positiven Einfluss auf wahrgenommene Gesundheit
Das Aufrechterhalten von Freundschaften und die alltäglichen Kontakte mit Bekannten, Arbeitskolleginnen und -kollegen oder Nachbarn bedeuten Normalität. Bei einer Krankheit oder Beeinträchtigung ist diese Normalität oft ein Bedürfnis und gerade in besonders schwierigen www.tagderkranken.ch Situationen hilfreich. Auch für Kinder mit einer Krankheit oder Beeinträchtigung ist es wichtig, dass sie trotz der Krankheit Kind sein dürfen und beispielsweise mit anderen Kindern spielen können. Die Zahlen des Haushalt-Panel lassen folgende Schlussfolgerungen zu: Eine Erkrankung schränkt zwar die Alltagsaktivitäten ein und reduziert die Lebensqualität, aber mit sozialer Unterstützung kann hier entgegengesteuert werden und der Effekt wird vermindert.
Auf der Website www.tagderkranken.ch in der Rubrik «Service» finden Interessierte Links zu Hilfsangeboten und Informationen rund um die Themen Gesundheit und Krankheit sowie Literaturhinweise und das Faktenblatt mit vertieften Informationen zum diesjährigen Thema. Weiter gibt es in der Rubrik «Aktivitäten» eine Übersicht, welche Veranstaltungen wo und wann stattfinden.