Um einen vertieften Einblick ins Leben der Pflegefachpersonen zu erhalten, besuchte sie die Spitex Bachtel in Wetzikon im Zürcher Oberland. Die Spitex Bachtel pflegt und betreut Menschen tags und nachts zu Hause mit Leistungsaufträgen in den Gemeinden Gossau, Hinwil, Rüti, Seegräben und Wetzikon. Im Kanton Zürich sind rund 5'500 Mitarbeitende der nicht-profitorientierten Spitex für das Wohl von über 38'000 Klientinnen und Klienten besorgt. Dabei handelt es sich um Personen mit Pflegeberufen wie Pflegefachpersonen, Fachpersonal Gesundheit und Pflegehelfende, Mitarbeitende in der Betreuung, Hauswirtschaft und Administration.
Bei ihrem Besuch stand für Rickli die Arbeit mit den Klientinnen und Klienten im Vordergrund. Nach einer Vorbesprechung am Stützpunkt fuhr sie frühmorgens mit einer Pflegefachfrau mit und liess sich grund- und behandlungspflegerische Massnahmen bei den Klientinnen und Klienten zuhause zeigen. Die Mitarbeitenden der Spitex gehen dabei auf jede Situation individuell ein und passen den Pflegebedarf der Situation laufend entsprechend an.
«Das Spitex-Personal betreut die Klientinnen und Klienten mit viel Fachwissen und Fingerspitzengefühl, das ermöglicht den Menschen in ihren eigenen vier Wänden versorgt zu werden», sagte Natalie Rickli.
Rickli kannte die Spitex als Gesundheitsdirektorin, aber auch privat, weil ihre Mutter während einiger Jahre bis zu ihrem Tod von der Spitex gepflegt und betreut wurde.
«Es war schön, die Spitex aus einer anderen, der Fachperspektive zu sehen», sagte Rickli nach den beiden Kundenbesuchen mit der Pflegefachfrau Yvonne Cajamarca. Dabei fielen ihr die gut eingespielten Prozesse auf, aber auch das Level der Digitalisierung, welche die saubere Dokumentation und den Austausch erleichtert.
Nach der Tour ging es zurück zum Stützpunkt in Wetzikon, wo eine Gesprächsrunde mit der Stützpunktleiterin Caroline Wölfli, weiteren Mitarbeitenden der Spitex Bachtel und des Spitex Verbands Kanton Zürich anstand.
Gemeinsam mit den Gästen der Gesundheitsdirektion diskutierten sie über die Fälle, aber auch Themen wie die Ausbildung, die Einsatzplanung, Arbeitssicherheit, wie ausserordentliche Vorfälle behandelt werden, den sinnstiftenden Berufsalltag, die Zusammenarbeit mit anderen Institutionen und Behörden oder die Erfahrungen im Umgang mit den Menschen, welche den Mitarbeitenden viel Wertschätzung entgegenbringen. Die Arbeit bei der Spitex ist sehr abwechslungsreich, bietet viel Freiraum und Verantwortung.
Auch der Fachkräftemangel im Gesundheitswesen war ein Thema, denn Rickli wollte wissen, wie die Situation in der Spitex ist. Sie hörte zu, was die Mitarbeitenden an der Spitex schätzen, etwa die Flexibilität bei Pensen und Arbeitszeiteinteilung, die Selbständigkeit in der Arbeit, aber auch das Setting Menschen in ihrem Zuhause zu unterstützen, damit sie trotz gesundheitlicher Probleme möglichst lange dort bleiben können.
Claudia Schade-Meier, die Geschäftsleiterin des Spitex Verbands Kanton Zürich, merkte an, dass viele Eckpunkte der gestern vom Bundesrat vorgestellten zweiten Etappe in der Umsetzung der Pflegeinitiative in der Spitex schon länger bereits Realität sind, was die anwesenden Spitex-Mitarbeitenden bestätigen konnten.