Die ambulante Chirurgie, bei welcher der Patient am Tag seines Eingriffs nach Hause zurückkehren kann, ist sowohl auf nationaler als auch auf europäischer Ebene ein aktuelles Thema. Diese Form der Versorgung, bei welcher sich Patienten schneller erholen und auch schneller das Spital verlassen, gehört zu den nationalen Prioritäten des Schweizer Gesundheitssektors für die kommenden zehn Jahre.
Am 2. Februar 2018 haben die HUG bekannt gegeben, dass sie sich für ihr Projekt zur Errichtung eines ambulanten Chirurgiezentrums mit einem privaten Partner zusammenschliessen wollen. Als Sitz des Zentrums wurde die Avenue Beau-Séjour 22-24 bestimmt, der Bau wird gemeinschaftlich mit der Vorsorgekasse des Staates Genf (CPEG), der Besitzerin des Grundstücks, erfolgen.
Das Projekt wurde vom HUG-Verwaltungsrat verabschiedet und erhielt vom Staatsrat des Departements für Sicherheit, Arbeit und Gesundheitsschutz (DSES) seine Unterstützung zugesichert. Schliesslich entschied man sich für die Hirslanden-Gruppe als Partner, die in Genf mit den Kliniken Hirslanden La Colline und Hirslanden Les Grangettes vertreten ist. «Es handelt sich um ein ehrgeiziges Projekt. Es steht für das intensive Bestreben, der wachsenden Nachfrage nach ambulanten chirurgischen Leistungen nachzukommen, auf koordinierte und effiziente Weise. Die Umstellung auf ambulante Therapien bei gleichzeitiger Kostenkontrolle zu erreichen und das Volumen sowie die Qualität der erforderlichen Leistungen zu gewährleisten, das sind die Herausforderungen, die uns erwarten. Die Hirslanden-Gruppe ist hierzu der ideale Partner», sagt Bertrand Levrat, Generaldirektor der HUG.
«Für die Hirslanden-Gruppe handelt es sich um die erste öffentlich-private Partnerschaft dieser Grösse in der ambulanten Chirurgie in der Schweiz. Wir sind stolz darauf, dies zusammen mit dem HUG zu realisieren», sagt Daniel Liedtke, CEO der Privatklinikgruppe Hirslanden. Stéphan Studer, Chief Operating Officer West der Hirslanden-Gruppe ergänzt: «Wir sind überzeugt, dass es uns gelingen wird, unser Know-how mit demjenigen der HUG zu vereinen. Die Eröffnung eines auf ambulante Eingriffe ausgerichteten Zentrums ist nötig, weil es die zukünftigen Bedürfnisse unserer Patienten erfüllt und uns gleichzeitig hilft, wirtschaftlich und effizient zu arbeiten. Damit bieten wir den Patienten einen echten Mehrwert. Bei dieser Partnerschaft handelt es sich um ein Vorreitermodell.».
Auf nationaler Ebene leitet die Privatklinikgruppe Hirslanden bereits ambulante Chirurgiezentren in Zürich und Luzern. Nächstes Jahr werden in Bern und St. Gallen weitere Zentren eröffnet. Dank der Partnerschaft der beiden Institutionen kann die Rentabilitätsschwelle des Zentrums von 9 000 Interventionen erreicht oder gar überschritten werden. «Zudem können wir der Genfer Bevölkerung dank der Partnerschaft chirurgische Eingriffe anbieten, die von ausgezeichneten Spezialisten schnell und sicher vorgenommen werden, sodass die Patienten rasch wieder nach Hause zurückkehren können», sagt Professor Arnaud Perrier, ärztlicher Direktor der HUG.
Das Ambulanzzentrum wird von einer Aktiengesellschaft betrieben werden. Die beiden Partner, die HUG und die Hirslanden-Gruppe, sind gleichberechtigte Aktionäre. Ein aus sechs Mitgliedern bestehender Verwaltungsrat wurde gegründet. Die Leitung des Zentrums wird durch einen Verwaltungsausschuss sichergestellt, der sich aus einem Direktor, einem Bereichsleiter und einem medizinischen Koordinator zusammensetzt. «Genf kann stolz sein, ein solch strategisches und für Patienten nützliches Projekt bei sich zu beheimaten. Das Zentrum ist Teil des Programms der Legislaturperiode 2018-2023 des Genfer Staatsrates: Die Belebung der Beziehungen zwischen öffentlichem und privatem Sektor im Gesundheitsbereich. Nie zuvor war dieses Thema so aktuell wie heute», erklärt Mauro Poggia, der für das DSES zuständige Staatsrat.