Das 100-Millionen-Franken-Projekt ist in seiner Ausrichtung und in seiner Grösse einzigartig und ein Novum für die Region, die Schweiz und sogar für Europa. Denn es bietet forschenden Firmen erstmals eine Plattform und ein Netzwerk für die Entwicklung und Vermittlung von Innovationen im Gesundheitswesen unter realen Bedingungen und im direkten Austausch mit Ärztinnen und Ärzten sowie Patientinnen und Patienten.
Healthcare Cluster von internationalem Format
In der Genferseeregion ist in den letzten 20 Jahren unter dem Begriff «Health Valley», und in Anspielung auf das «Silicon Valley» in Kalifornien, ein Ökosystem für Bio- und Medizintechnologie Unternehmen mit internationaler Strahlkraft entstanden. Es erstreckt sich vom Kanton Wallis bis nach Genf und Neuenburg und umfasst inzwischen mehrere Tausend Akteure aus dem Bereich der Life Sciences, von Start-ups bis hin zu internationalen Grosskonzernen und universitären Forschungseinrichtungen. Das Health Valley bietet allein im Kanton Waadt über 20 000 Arbeitsplätze und ist in Europa neben Cambridge und Oxford einer der drei grössten Cluster im Healthcare-Bereich.
Stärkung des Health Valley
Der Genolier Innovation Hub wird das Angebot des Health Valley deutlich ausbauen und einen bedeutenden Beitrag für kommende Innovationen leisten. Der neue Hub schliesst eine Lücke unter den bereits ansässigen Anbietern, indem diesen eine hoch technologisierte Infrastruktur zur Verfügung gestellt wird, um sogenannte «reife» Innovationen in der letzten Phase der Entwicklung und vor der Markteinführung im direkten Austausch mit Medizinern und unter klinischen Bedingungen zu testen, zu verbessern und schliesslich auf den Markt zu bringen. Der Genolier Innovation Hub bringt nicht nur weitere Investitionen und zusätzliche Wirtschaftsimpulse in die Region, sondern schafft auch neue Arbeitsplätze und neue Formen der Zusammenarbeit zwischen den bisherigen Akteuren des Health Valley.
Konzentration auf letzte Phase der Produktentwicklung
Gerade in der Medtech-Industrie stösst dieses Angebot auf grosses Interesse, denn bislang konnten diese Firmen ihre neuen Geräte und Maschinen nicht unter realen Bedingungen testen und vorstellen. Auf dem Genolier Innovation Hub wird dies möglich sein, denn die Architektur, die Infrastruktur und das technische Equipment werden genau für diese Bedürfnisse konzipiert: So entstehen beispielsweise zwei unterirdische Radiologie-Bunker sowie mehrere komplett ausgerüstete Operationssäle, wo Innovationsforschung und -entwicklung in einer realen klinischen Situation betrieben werden kann. Die Nähe zur Clinique de Genolier ist ein weiterer Vorteil: Ärztinnen und Ärzte und deren Patientinnen und Patienten werden, sofern sie dies wünschen und zustimmen, eng in diese letzte Phase der Innovationsentwicklung eingebunden sein. Diese Nähe begünstigt die Verbesserung von Innovationen im Rahmen iterativer Prozesse und führt zu einer optimaleren Markteinführung neuartiger Anwendungen.
Internationales Zentrum für Aus- und Weiterbildung
Der Genolier Innovation Hub hat nebst der eigentlichen Produktentwicklung noch ein zweites Standbein: Der Hub spezialisiert sich auf die Vermittlung von Wissen, welches vor Ort entwickelt und getestet wird. So können beispielsweise Radiologie- oder Operationsverfahren über eine Supervision direkt aus den Bunkern oder Operationssälen in Konferenzsäle und in ein Auditorium mit 300 Plätzen übertragen werden. Der Hub nimmt alle Akteure des Gesundheitswesens auf und sieht sich als Begegnungsort für Innovation und Ausbildung, und dies nicht ausschliesslich für Unternehmen mit einer Präsenz in Genolier. Der Genolier Innovation Hub wird eine Plattform und ein Begegnungsraum für forschende Unternehmen mit dem Ziel, ein international führender Innovationsstandort zu werden.