Nr. 1 – Entscheidungsschlacht um EFAS: Die einheitliche Finanzierung von ambulanten und stationären Leistungen (EFAS) würde die Finanzierung der Gesundheitskosten endlich auf gesunde Füsse stellen. Sie beseitigt falsche Anreize, und die ambulante Versorgung hätte endlich die Chance, noch stärker genutzt zu werden und damit Kostensteigerungen zu bremsen. Der Bundesrat hat vorgelegt, jetzt muss der Ständerat nachziehen. Wollen wir hoffen, dass die Damen und Herren aus der Stände-Politik ihrer Verantwortung nachkommen und nicht der Versuchung erliegen, mit noch mehr politischer Einflussnahme auf die ambulante Versorgung oder durch die Einbeziehung der Pflegekosten ein sinnvolles Konzept zu Fall zu bringen.
Nr. 2 – Wir brauchen mehr und besser ausgebildete Pflegende. Der Schweiz droht ein Mangel an diplomierten Pflegefachkräften. Auch hier hat sich der Bundesrat in die richtige Richtung bewegt und unterstützt weitgehend eine parlamentarische Initiative, die eine Ausbildungsoffensive für die Pflegeberufe vorsieht, wie er an seiner Sitzung vom 27. November 2019 beschlossen hat. Mit einer Anschubfinanzierung in Höhe von insgesamt 369 Millionen Franken über acht Jahre sollen die Ausbildungsabschlüsse im Pflegebereich erhöht werden. Von derzeit 2300 diplomierten Pflegenden auf 4300 in ein paar Jahren. Eine wichtige Massnahme, die alleine aber wahrscheinlich nicht genügen wird, um ausreichend Menschen für die Pflege zu begeistern. Hier sind alle Verantwortlichen in Politik und Wirtschaft 2020 ganz stark gefordert, weitere konkrete Massnahmen zu verabschieden.
Nr. 3 – Startschuss für die Digitalisierung. Noch in vielen Jahren wird man sich daran erinnern, dass im April 2020 mit der Einführung des elektronischen Patientendossiers (EPD) der offizielle Startschuss für die Digitalisierung gefallen ist. Zugegeben, eine schwierige Geburt. Und zunächst auch eine Belastung für die Spitäler. An Kritik hat es nicht gemangelt, nicht alles lief rund und zuweilen hatte man den Eindruck, dass viel Kleinmut in grosses Gejammere umgeschlagen ist. Aber es ist ein sehr wichtiger erster Schritt, den jetzt alle Spitäler gemeinsam machen werden. Und auch von den niedergelassenen Ärzten gab es zuletzt positive Signale, dass das EPD auch von ihnen breiter eingeführt wird als bisher vermutet.
Ein Stein kommt ins Rollen, die Menschen werden sich damit anfreunden und in ein paar Jahren nicht mehr verstehen können, wie man ohne EPD auskommen konnte. Neue Anwendungen werden darauf aufbauen, und unsere Gesundheit wird davon profitieren. Freuen wir uns, dass das EPD endlich kommt. Eine spannende Zukunft steht uns bevor.