Aus über 20 Bewerbungen, die von Start-ups und Gründenden eingereicht wurden, erreichten 9 Teams das Public Voting, da diese das Igeho-Team sowie auch die Fachjury mit ihren Dossiers überzeugten. Vom 18. August bis am 18. September 2023 stimmte die Schweizer Hospitality-Community für die verschiedenen Ideen und Innovationen ab und wählte somit drei Finalteilnehmerinnen und -teilnehmer. Auch die Expertenjury selbst vergab drei Finaltickets.
Die Jury wählte drei Gründende und Start-ups ins Finale
Die sechsköpfige Expertenjury wählte aus den neun Teilnehmenden des Public Votings drei Teams aus, die unabhängig von ihrer Platzierung im Public Voting das Finale im November 2023 erreichen (alphabetische Reihenfolge):
❱ Field Food: EggField – like eggs, but grown in a field – eine pflanzliche Ei-Alternative
❱ Olanga: olanga.market, die B2B-Online-Plattform für Überproduktions- und Nicht-Standardprodukte
❱ Simon & Josef: personalisierter Zimmerservicezur Steigerung des Gasterlebnisses
Gewählt durch die Community
Über das Public Voting hatte die Schweizer Hospitality Community die Möglichkeit, für ihre Favoritinnen und Favoriten abzustimmen. Die drei Teams mit den meisten Stimmen, die nicht bereits durch die Jury ausgewählt wurden, qualifizieren sich somit ebenfalls für das Finale:
❱ Irisgo: der Irisgo cup – Thermobecher-Revolution, Swiss Made
❱ Kooky: nachhaltige Datenplattform und Rückgabe-Infrastruktur für die Kreislaufwirtschaft und Mehrweglösungen
❱ Luya Foods: saftige und vielseitige Bio-Alternativen zu Fleisch aus Sojabohnenokara und Kichererbsen
Das Finale an der Igeho
Die sechs Finalisten dürfen sich während der gesamten Igeho 2023 (18. bis 22. November) mit einem Stand im Bereich der Innovation Area präsentieren, ihre Ideen während 20-minütiger Präsentationen auf der Igeho-Bühne des Speakers Corners dem Publikum näherbringen und am Mittwochnachmittag (22. November) ihre Projekte in 5-minütigen Pitches der Fachjury sowie dem Publikum vorstellen. Im Anschluss werden die beiden Gewinner gewählt und mit dem Jury- sowie dem Publikumspreis ausgezeichnet. Die Gewinner der beiden Kategorien erhalten zudem ein Preisgeld in Höhe von 2500 Franken.
Das sind die sechs Finalisten:
EggField – like eggs, but grown in a field
Ausgangslage und Herausforderung
Wie bei anderen tierischen Eiweissquellen sind mit der Produktion von Eiern hohe Umweltkosten und ethische Fragen verbunden. Hühner werden mit Soja gefüttert, das mit einem Verlust an biologischer Vielfalt und Lebensräumen in Verbindung gebracht wird und zu den CO2-Emissionen in den Herkunftsländern beiträgt. Die ethischen Bedenken betreffen das Schreddern der Hähne und das Ausmerzen von Hennen vor der Mauser. Da ein grosser Teil aller Eier als Zutat verwendet wird, sind die Produktionsbedingungen für Eierzutaten oft ausserordentlich schlecht. Konsumenten sind sich zunehmend dieser Umstände bewusst und suchen Alternativen, ohne auf Genuss verzichten zu wollen.
Die Innovation
EggField imitiert die Funktionen von Hühnereiern ohne künstliche Stoffe. EggField ist in Bezug auf Schäumung, Bindung, Emulgierung und Gelierung dem Ei mindestens ebenbürtig, hat ein neutrales Geschmacksprofil, eine höhere mikrobiologische Beständigkeit als Eierzutaten und ein geringeres Risiko für bakterielle Belastung. Mit EggField kann der Gastronom neue pflanzliche, gentechnikfreie Produkte ohne Allergene (Hühnerei/Soja) herstellen, was für flexitarische Gäste wichtig ist.
In Extraktions-, Konzentrations- und Filtrationsprozessen erzeugen sie aus Hülsenfrüchten eine flüssige Komponente (EggField One), die mit einem pflanzlichen Proteinpulver (EggField Plus) kombiniert werden kann.
❱ www.eggfield.com
Irisgo: Der Irisgo cup – Thermobecher-Revolution, Swiss Made
Ausgangslage und Herausforderung
Einwegbecher sind ein grosses Umweltproblem, herkömmliche Mehrwegbecher dagegen bieten nicht das volle Geschmackserlebnis aufgrund ihrer kleinen Trinköffnung und eines Mangels an edlem Design. Zudem sind viele Mehrwegbecher nicht auslaufsicher, und die Zusammensetzung aus mehreren Teilen macht die Reinigung oft mühsamer, als es sein müsste.
Der Konsum schliesst Nachhaltigkeit oft aus, doch mit den Irisgo cups lässt sich beides verbinden. Einen nachhaltigen Lebensstil, ohne auf Genuss und Convenience verzichten zu müssen. Der Thermobecher mit innovativem Verschlusssystem revolutioniert den Drinkware-Markt.
Die Innovation: Nachhaltigkeit mit Genuss verbinden
Mit dem Swiss Made Irisgo cup wurde ein Thermobecher entwickelt, der Getränke überall geniessen lässt. Das innovative Verschlusssystem mit grosser Trinköffnung macht den Coffee-to-go zu einem entspannten Genusserlebnis und ist nicht mehr nur ein hektischer Stopp auf dem Weg zur Arbeit. Durch nur eine Drehung ist der Irisgo cup auslaufsicher verschlossen und hat keinen lästigen Deckel mehr, was auch die Reinigung zu einem Kinderspiel macht. Auslaufsicher und isoliert (6 Std. kalt, 3 Std. warm) mit doppelwandigem Edelstahl bieten die Irisgo cups vor allem Trinkgenuss wie aus der Lieblingstasse zu Hause.
❱ www.irisgo.ch
Kooky: Nachhaltige Datenplattform und Rückgabe-Infrastruktur für die Kreislaufwirtschaft und Mehrweglösungen
Ausgangslage und Herausforderung
Der Preis für Einwegverpackungen ist sehr niedrig, und damit wird «Mehrweg» häufig als zu teuer angesehen, darüber hinaus gilt Mehrweg als zu umständlich. Dabei ist es wichtig, dass die Marktteilnehmer die Vorteile und Möglichkeiten von Mehrweglösungen erkennen, insbesondere im Hinblick auf Nachhaltigkeit, Kundenbindung und die Möglichkeit zur Erstellung digitalisierter ESG-Auswertungen. Die «Pain Points» liegen in der starken Abhängigkeit vom Engagement der Partner, da die Entscheidung des Verbrauchers von den angebotenen Optionen beeinflusst wird. Städte müssen darüber hinaus erkennen, dass Mehrweg für einen drastischen Rückgang des Abfallvolumens in öffentlichen Abfallkübeln beitragen kann.
Die Innovation
Die Innovation von Kooky ist eine neutrale Datenplattform, die als grundlegende technologische Ebene für die Kreislaufwirtschaft fungiert und es ermöglicht, kreislaufwirtschaftliche Transaktionen, Artikel und funktionale Einheiten (wie z. B. Boxen, Verkaufsstellen etc.) zu verwalten und Finanzabrechnungen durchzuführen. Die Plattform bietet die Möglichkeit, das Pfandsystem auf den To-go- und Take-away-Markt zu übertragen, indem wiederverwendbare Behälter am POS gegen eine Pfandgebühr ausgegeben und an Rückgabe-Boxen retourniert werden. Durch die intuitive Handhabung steigt die Nutzung, und die Gastronomie hat keinen Mehraufwand. Systempartner reinigen die Cups und liefern sie wieder aus.
❱ www.kooky2go.com
Luya Foods: Saftige und vielseitige Bio-Alternativen zu Fleisch aus Sojabohnenokara und Kichererbsen
Ausgangslage und Herausforderung
Immer mehr Menschen reduzieren ihren Fleischkonsum aus Gründen der Nachhaltigkeit, der Gesundheit oder des Tierwohls und wünschen sich auch in der Gastronomie ein abwechslungsreiches, ausgewogenes und kulinarisch überzeugendes Angebot. Neben traditionellen Alternativen wie Tofu gibt es auf dem Markt heute vor allem Fleischimitate, welche Konsumentinnen und Konsumenten und die Gastronomie wegen Bedenken hinsichtlich Inhaltsstoffen und hochprozessierter Verarbeitung nur teilweise überzeugen. Gefragt sind vielseitig einsetzbare Produkte aus natürlichen Zutaten und die schonend verarbeitet wurden.
Die Innovation
Luya revolutioniert den Markt mit der alternativen Bio-Proteinquelle aus Okara (Fruchtfleisch der Sojabohne) und Kichererbsen. In einer traditionellen Pilzfermentation wird eine neue Proteinquelle in Bio-Qualität hergestellt. Luya ist kein Fleischimitat, kann aber wie Fleisch eingesetzt werden und bietet daher völlig neue kulinarische Möglichkeiten. Luya ist saftig, lecker und vielseitig einsetzbar. Durch die schonende Verarbeitung und die natürliche Fermentation benötigt Luya keine Zusatzstoffe. Durch die Nutzung von Okara, eines Nebenprodukts der Tofu- und Sojamilchherstellung, vermeiden neue Anbauflächen und CO2-Emissionen um beeindruckende 98 Prozent im Vergleich zu Rindfleisch reduziert.
❱ www.luya.bio
Olanga: Die B2B-Online-Plattform für Überproduktions- und Nicht-Standardprodukte
Ausgangslage und Herausforderung
Nahrungsmittel im Wert von 600 Milliarden Dollar gehen weltweit jährlich bei oder gleich nach der Ernte verloren (ein wichtiger Teil von Food-Waste), weil Überproduktions- und Substandardprodukte oft nicht als Nahrungsmittel für den Menschen verwendet, sondern beispielsweise untergepflügt werden. Auch in der Schweiz, wo auf dem Weg vom Feld zum Teller ein Drittel der Nahrungsmittel verloren gehen. Olanga will diese Produkte, die von der Nahrungsqualität her einwandfrei sind, zwischen Produzenten und Abnehmern vermitteln und so einen wichtigen Beitrag zur Vermeidung von Food-Waste leisten. Die grosse Schwierigkeit ist, die bestehenden Abläufe sowohl bei den Produzenten als auch bei den Abnehmern zu verändern.
Die Innovation
Das Unternehmen engagiert sich für eine nachhaltige und effiziente Landwirtschaft, indem es innovative Lösungen zur Vermeidung von Food-Waste und Food-Loss entwickelt. Innovation im Bereich Food-Waste (oder Ressourceneffizienz allgemein) bräuchte zwingend eine Kombination von neuen technischen Lösungen mit Verhaltensänderungen, so das Start-up. Olanga bietet mit der B2B-Online-Plattform für die Vermittlung von Überproduktions- und Nicht-Standardprodukten eine technische Lösung für die Verminderung von Food-Waste an der Quelle.
Parallel beraten die Mitarbeitenden ihre Kunden dazu, wie sie mit geringem Aufwand ihre Überschüsse vermarkten können. Dadurch entstehen zusätzliche Erträge, und die Umwelt wird entlastet.
❱ www.olanga.market
Simon & Josef: Personalisierter Zimmerservice für ein besseres Gasterlebnis und Ressourcenschonung
Ausgangslage und Herausforderung
Schluss mit altmodischen Zimmerschildern. Laut einer aktuellen Studie wünschen sich mehr als die Hälfte der Hotelgäste die Möglichkeit, das Housekeeping nach ihren individuellen Bedürfnissen anzupassen. Die Zeiten von standardisierten, nach Protokoll durchgeführten Zimmerreinigungen ist vorbei. Das Handtuch nach Gebrauch auf die Stange hängen, um es zu behalten, oder auf den Boden werfen, um es auszutauschen, funktioniert neun- von zehnmal nicht. 81 Prozent der Reisenden bevorzugen eine Übernachtung in einem nachhaltigen Hotel, es ist also an der Zeit, etwas zu ändern.
Die Innovation
Simon & Josef macht die Zimmerreinigung zum digitalen, praktischen und effizienten Gästeerlebnis. Die innovative Lösung spart natürliche Ressourcen wie Wasser und Reinigungskosten und entlastet das Personal. Jeder Gast kann ab zwei Nächten den Zimmerservice jederzeit bequem über das eigene Smartphone personalisieren oder abbestellen. Keine neue App, kein zusätzliches Tablet im Zimmer, keine komplizierte Installation von Hardware oder Software ist erforderlich. Ein pro Zimmer individueller QRCode wird auf einer kleinen Karte abgebildet und lädt den Gast zur persönlichen Zimmerreinigung ein. 6 Sekunden für die Abbestellung und 15 Sekunden für die personalisierte Reinigung genügen, und der Gast bekommt, was er will.
❱ www.simonandjosef.com