HealthEXPO
Gesundheit, New Health Care und Zukunftsform
Datum: 22. Februar 2025
Ort: Basel (CH)
Der Umgang mit dementen Patienten in Spitälern ist eine Herausforderung für das medizinische und pflegende Personal. Ein wissenschaftliches Projekt zeigt am Beispiel einer Station, dass die Gestaltung des gesamten Spitals von den gestalterischen Impulsen demenzsensibler Architektur profitieren kann.
▶ PROF. DR.-ING. GESINE MARQUARDT UND DR.-ING. KATHRIN BÜTER
Welche Merkmale eine demenzsensible Architektur kennzeichnen, wird seit mehr als dreissig Jahren vorrangig im Bereich der stationären Altenpflege erforscht. Hier liegen vielfältige Erkenntnisse dazu vor, wie Architektur die Symptomatik und den Verlauf einer demenziellen Erkrankung positiv beeinflusst und gleichzeitig dazu beiträgt, Menschen mit Demenz eine Heimat in der Pflegeeinrichtung zu bieten. In Akutspitälern wird angesichts der demografischen Entwicklung deutlich, dass auch hier Konzepte für den Umgang mit Menschen mit Demenz notwendig sind. Fast die Hälfte aller Spitalpatienten ist über 65 Jahre alt und Studien zeigen auf, dass 40 Prozent von ihnen kognitive Beeinträchtigungen aufweisen, ein Fünftel zeigt demenzielle Symptome. Der Umgang mit diesen Patienten stellt die Spitäler vor besondere Herausforderungen. Dies ist nicht nur in medizinischer und pflegerischer Hinsicht der Fall, sondern auch bauliche und organisatorische Gegebenheiten müssen verändert werden. Ein Ansatz ist die Einrichtung interdisziplinärer Spezialstationen, auf denen ausschliesslich Menschen mit Demenz in einem für sie geeigneten Umfeld versorgt werden. Eine andere Möglichkeit ist es, möglichst viele Bereiche im Spital so zu gestalten, dass sie eine optimale Versorgung von Menschen mit Demenz ermöglichen.
Die Aufgabe, allgemeine Spitalstationen demenzsensibel zu gestalten, stellt für Architektinnen und Architekten eine herausfordernde Planungsaufgabe dar. Es sind nicht nur die spezifischen Bedürfnisse von Menschen mit Demenz zu berücksichtigen, sondern es muss eine architektonische Gestaltungsweise gefunden werden, die unerwünschte stigmatisierende Atmosphären vermeidet. Mit dem entsprechenden Fachwissen ist es jedoch möglich, vielfältige architektonische Gestaltungsmöglichkeiten zu erschliessen. Wie dies gelingen kann, ist beispielhaft im folgenden Projekt dargestellt. Dieses wurde auf einer Station für Innere Medizin im Diakonissenkrankenhaus Dresden unter Förderung der Robert Bosch Stiftung Stuttgart realisiert. Ziel war es, die vorab identifizierten räumlichen Defizite zu beseitigen. Diese betrafen insbesondere die fehlenden Aufenthalts- und Beschäftigungsmöglichkeiten, das verwirrende Orientierungssystem und die sehr funktionalen, institutionell wirkenden Patientenzimmer.
Neuer Aufenthaltsbereich mobilisiert
Die Ergebnisse der Evaluation zeigen, dass der neue Aufenthaltsbereich zu einer deutlichen Steigerung der Aktivitäten und Interaktionen von Patienten mit Demenz auf der Spitalstation führt. Er fungiert zudem als räumlicher Ankerpunkt: Durch seine zentrale Lage und die ständige visuelle sowie akustische Anbindung an die Pflegefachkräfte stellt er einen wichtigen Knotenpunkt der Kommunikation und Aktivität für Patienten mit Demenz dar. Die Nähe zu den Stationsmitarbeitern vermittelt ihnen das Gefühl von Sicherheit und Teilhabe. Auch die Pflegefachkräfte geben an, nun innerhalb ihrer Pflegeroutine und trotz der begrenzten personellen und zeitlichen Kapazitäten mehr Aktivierungsmöglichkeiten anzubieten und Patienten mit Demenz besser gerecht werden zu können. Ihre Arbeitszufriedenheit erhöhte sich insgesamt.
Orientierung im Patientenzimmer
In den Patientenzimmern herrschte ein funktionales und institutionelles Ambiente vor. Orientierungshilfen waren kaum vorhanden und den Patienten fiel es in den Doppelzimmern mitunter schwer, ihre Betten, Kleiderschränke oder die Ablagen im Bad korrekt zuzuordnen. Dies schränkte ihre Selbstständigkeit ein und bot Konfliktpotenzial zwischen Zimmernachbarn. Im Rahmen der Umgestaltung der Zimmer wurde ein neuer Fussbodenbelag in warmer und dunkler Farbigkeit verlegt, um die Behaglichkeit und klare Raumorientierung zu fördern. Medizinische Geräte und Medientechnik wurden durch eine Wandverkleidung in Holzoptik verdeckt und treten somit in den Hintergrund. Innerhalb der Zimmer wurden zudem verschiedene Orientierungshilfen eingesetzt. So wurden die persönlichen Bereiche der Patienten, wie der Kleiderschrank und die Garderobe, farblich markiert. Diese Farben kehren auch in den Patientenbädern wieder und kennzeichnen dort die persönlichen Ablageflächen und Handtuchhalter der Patienten. Des Weiteren erhielt die Tür zum Patientenbad eine Beschilderung, bestehend aus dem grossformatigen Symbol einer Badewanne und dem Schriftzug «Bad». Das Auffinden des Badezimmers in der Nacht wird durch ein Lichtband, welches in die Sockelleiste an der Wand gegenüber den Betten sowie oberhalb der Badezimmertür installiert ist, erleichtert. Eine Unterstützung der zeitlichen und situativen Orientierung erfolgt über eine analoge Uhr und ein Wandbild, welche gegenüber den Betten platziert wurden. Das Wandbild zeigt das Logo des Spitals, die Zimmernummer und ein regionales Bildmotiv. Die Anreicherung der Umwelt mit den beschriebenen Orientierungshilfen erweist sich als hilfreich zur Unterstützung der Selbstständigkeit der Patienten. Insbesondere das Beschilderungs- und Lichtleitsystem erleichtert das Auffinden des Bades.
Im Rahmen der Umsetzung eines neuen Leitsystems erhielten alle Patientenzimmertüren Beschilderungen, bestehend aus der grossformatigen Zimmernummer und einem regionalen Bildmotiv, welches auf Basis einer Vorstudie ausgewählt wurde. Das Bild an der Patientenzimmertür ist mit dem Wandbild in dem jeweiligen Zimmer identisch, wodurch die Einprägsamkeit und der Wiedererkennungswert gesteigert werden sollen. Der Stationsflur erhielt einen hellen Farbanstrich, eine farbliche Akzentuierung der Patientenzimmertüren sowie Schriftzüge und Symbole an patientenrelevanten Räumen zur Unterstützung der räumlichen Orientierung. Die Evaluationsergebnisse zeigen, dass die neuen Beschilderungen eine Hilfestellung für die Patienten bei der Orientierung auf der Station darstellen. Die Verwendung von zwei Informationsebenen (Zimmernummer und Bild) und auch das Wiederholen der Informationen in den Patientenzimmern erweisen sich als sinnvoll. Auch wenn sich die Patienten vermutlich eher die Zahl und nicht das Bild merken, dient es als zusätzliche Orientierungshilfe sowie als Gestaltungs- und Kommunikationselement. Dieses Projekt zeigt am Beispiel einer Station auf, dass die Gestaltung des gesamten Spitals von den gestalterischen Impulsen demenzsensibler Architektur profitieren kann. Dank der Berücksichtigung der vorliegenden wissenschaftlichen Erkenntnisse und einer guten architektonischen Planung entsteht eine ästhetisch qualitätsvolle Umgebung, die räumlich und visuell gut erfassbar ist, Sicherheit vermittelt sowie Wohlbefinden und Genesung fördert. Davon profitieren alle Menschen, die sich in der Ausnahmesituation eines Krankenhausaufenthaltes befinden.
Neues Leitsystem
Das bestehende Leitsystem der Station war kaum nutzeroptimiert. So wiesen die Beschilderungen der Patientenzimmer sowohl eine fünfstellige Raumnummer auf, die für die spitalinterne Organisation erforderlich war, als auch eine eigentliche Zimmernummer, die stationsintern genutzt wurde. Für einige Patienten war es mit Schwierigkeiten verbunden, die Beschilderung aufgrund der kleinen Schriftgrösse wahrzunehmen. Auch kam es hinsichtlich der beiden Nummerierungen zu Irritationen.
❱ Tagung «Architektur für Menschen mit Demenz»: Konzepte für das Krankenhaus und den Übergang in die Häuslichkeit am am 7. Mai 2019 in Dresden.
Prof. Dr.-Ing. Gesine Marquardt ist Architektin und Professorin für Sozial- und Gesundheitsbauten an der TU Dresden. Sie erforscht und plant demenzsensible Architekturkonzepte in Altenpflegeeinrichtungen und Krankenhäusern.
Dr.-Ing. Kathrin Büter ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur für Sozial- und Gesundheitsbauten der TU Dresden.
HEIME & SPITÄLER 5 DEZEMBER 2018
Gesundheit, New Health Care und Zukunftsform
Datum: 22. Februar 2025
Ort: Basel (CH)
International führende Fachmesse mit Kongress für gedruckte Elektronik
Datum: 25.-27. Februar 2025
Ort: München (D)
Genuss im Wandel - Zwischen Generationen, Grenzen, Gesellschaften und Geschäftsmodellen
Datum: 06. März 2025
Ort: Weinfelden (CH)
Der IFM-Day der ZHAW findet als Begegnungstag für FM-Ausbildung und FM-Praxis statt.
Datum: 07. März 2025
Ort: Wädenswil (CH)
Internationale Fachmesse für Intralogistik
Datum: 11.-13. März 2025
Ort: Stuttgart (D)
Leitmesse für den Ausser-Haus-Markt
Datum: 14.-18. März 2025
Ort: Hamburg (D)
Internationale Fachmesse für Weine und Spirituosen
Datum: 16.-18. März 2025
Ort: Düsseldorf (D)
Die Entscheider- und Expertenkonferenz bringt das gesamte Wertschöpfungssystem rund um die additive Fertigung zusammen.
Datum: 17.-18. März 2025
Ort: Berlin (D)
Die Fach- und Erlebnismesse für Gastfreundschaft
Datum: 23.-25. März 2025
Ort: St.Gallen (CH)
Fachmesse für HRM, trainings to business und Corporate Health
Datum: 25.-26. März 2025
Ort: Zürich (CH)
Die TGL sind die führende nationale Plattform für Trends und Perspektiven im Gesundheitswesen.
Datum: 26.-27. März 2025
Ort: Luzern (CH)
Pusher der Digitalisierung im Gesundheitswesen
Datum: 27. - 28. März 2025
Ort: Bern (CH)
Transfoming Industry Togheter
Datum: 31. März-04. April 2025
Ort: Hannover (D)
Accelerating the healthcare system
Datum: 07. April 2025
Ort: Basel (CH)
Leitmesse für die Pflegewirtschaft
Datum: 08.-10. April 2025
Ort: Nürnberg (D)
Connecting Digital Health
Datum: 08.-10. April 2025
Ort: Berlin (D)
Die führende schweizerische Lebensmittelfachtagung von bio.inspecta und SQS
Datum: 10. April 2025
Ort: Luzern (CH)
Das Schoggifestival geht in die dritte Runde!
Datum: 12.-13. April 2025
Ort: Zürich (CH)
Internationale B2B-Messe für Food & Beverage
Datum: 05.-08. Mai 2025
Ort: Mailand (I)
Internationale Fachmesse für Qualitätssicherung
Datum: 06.-09. Mai 2025
Ort: Stuttgart (D)
Kongress vom Berufsverband der diplomierten Pflegefachpersonen der Schweiz
Datum: 07.-08. Mai 2025
Ort: Bern (CH)
Controlling im Spannungsfeld von Innovation, Kostenmanagement und digitaler Transformation.
Datum: 13. Mai 2025
Ort: St. Gallen (CH)
Perlen der Langzeitpflege – verborgene Potenziale enthüllen
Datum: 14. Mai 2025
Ort: St. Gallen (CH)
Europäische Fachmesse für innovative Laborausstattung und die Optimierung von Labor-Workflows
Datum: 20.-22. Mai 2025
Ort: Hannover (D)
Internationale Fachmesse
Datum: 20.-21. Mai 2025
Ort: Amsterdam (NL)
Fachmesse 2. Säule sowie ein Vorsorge-Symposium
Datum: 04.-05. Juni 2025
Ort: Zürich (CH)
Gestärkt und motiviert pflegen
Datum: 17. Juni 2025
Ort: Aarau (CH)
Mastering Complexity
Datum: 25. Juni 2025
Ort: Bern (CH)
Die Leitmesse für intelligente Automation und Robotik
Datum: 24.-27. Juni 2025
Ort: München (D)
Fachmesse und Symposium: Inspiration, Weiterbildung und Netzwerk
Datum: 09.-10. September 2025
Ort: Luzern (CH)
Fachmesse und Symposium: Inspiration, Weiterbildung und Netzwerk
Datum: 09.-10. September 2025
Ort: Luzern (CH)
Fachmesse für Prozess- und Labortechnologie
Datum: 16.-18. September 2025
Ort: Basel (CH)
Internationale Leitmesse für Reinigung und Hygiene
Datum: 23.-26. September 2025
Ort: Berlin (D)
Pharma.Manufacturing.Excellence
Datum: 23.-25. September 2025
Ort: Nürnberg (D)
Europäische Fachmesse für Verpackung, Technik, Veredelung und Logistik
Datum: 23.-25. September 2025
Ort: Nürnberg (D)
Die REHACARE ist die internationale Fachmesse für Rehabilitation, Prävention, Inklusion und Pflege.
Datum: 17.-20. September 2025
Ort: Düsseldorf (D)
Weltweite Ernährungsmesse für Handel und Gastronomie/Ausser-Haus-Markt
Datum: 04.-08. Oktober 2025
Ort: Köln (D)
Die Messe für Instandhaltung und Services
Datum: 21.-22. Oktober 2025
Ort: Stuttgart (D)
Messe und Kongress für Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit
Datum: 04.-07. November 2025
Ort: Düsseldorf (D)
Der Schweizer Nutzfahrzeugsalon ist der Treffpunkt der Branche. Von Nutzfahrzeugprofis für Nutzfahrzeugprofis.
Datum: 05.-08. November 2025
Ort: Bern (CH)
«Dementia Care im Wandel der Zeit – Weiterdenken erwünscht?»
Datum: 12. November 2025
Ort: St.Gallen (CH)
Internationale Branchenplattform für Hotellerie, Gastronomie, Take-away und Care
Datum: 15.-19. November 2025
Ort: Basel (CH)
Fachmesse für Medizintechnik & Gesundheitswesen
Datum: 17.-20. November 2025
Ort: Düsseldorf (D)
Impulse und Gespräche
Datum: 17. November 2025
Ort: Zürich (CH)
Pharmaceutical Automation and Digitalisation Congress 2024
Datum: 24.-25. November 2025
Ort: Vösendorf (A)
Internationale Fachmesse der industriellen Automation
Datum: 25.-27. November 2025
Ort: Nürnberg (D)
Schweizer Fachmesse für industrielle Instandhaltung und Facility Management
Datum: 26.-27. November 2025
Ort: Zürich (CH)
Die Fachmesse für industrielle Pumpen, Armaturen & Prozesse
Datum: 26.-27. November 2025
Ort: Zürich (CH)
Führende Plattform der Bau- und Immobilienwirtschaft
Datum: 20.-23. Januar 2026
Ort: Basel (CH)
The Future of Packaging Technology
Datum: 28.-29. Januar 2026
Ort: Bern (CH)
B2B-Plattform in der Schweiz für Fachkräfte des globalen Wasserkreislaufs
Datum: 04.-06. Februar 2026
Ort: Bulle (CH)
Weltleitmesse für Labortechnik, Analytik, Biotechnologie und analytica conference
Datum: 24.-27. März 2026
Ort: München (D)
Internationale Leitmesse für technische Textilien und Vliesstoffe
Datum: 21.-24. April 2026
Ort: Frankfurt am Main (D)
Die Fachmesse PFLEGE PLUS bringt Fachbesucher mit ausstellenden Unternehmen, Branchenverbände sowie Experten des Pflegemarkts zusammen.
Datum: 05.-07. Mai 2026
Ort: Stuttgart (D)
Führende Messe für Prozesse und Verpackung
Datum: 07.-13. Mai 2026
Ort: Düsseldorf (D)
Fachmesse für Arbeitssicherheit, Gesundheitsschutz und Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz
Datum: 20.-21. Mai 2026
Ort: Zürich (CH)
Fachmesse für die gesamte Wertschöpfungskette der Medizintechnik
Datum: 05.-07. Juni 2026
Ort: Stuttgart (D)
Fachmesse für Industrieautomation
Datum: 26.-27. August 2026
Ort: Zürich (CH)
Networking. Forum. Aussteller
Datum: 23.-24. September 2026
Ort: Lausanne (CH)
Weltleitmesse der Kältetechnik
Datum: 13.-15. Oktober 2026
Ort: Nürnberg (D)
DER BRANCHENTREFFPUNKT MIT RELEVANTEN GASTRO-TRENDS
Datum: 18.-21. Oktober 2026
Ort: Luzern (CH)
Fachmesse für Nahrungsmittel-Innovationen
Datum: 17.-21. Oktober 2026
Ort: Paris (F)
The global marketplace for Packaging Processing Printing Handling
Datum: 23.-26. November 2026
Ort: Paris (F)
Internationale Zuliefermesse für die Lebensmittel- und Getränkeindustrie
Datum: 23.-26. März 2027
Ort: Köln (D)
Internationale Leitmesse der Prozessindustrie
Datum: 14.-18. Juni 2027
Ort: Frankfurt am Main (D)
Weltweit führende Fachmesse für Drucktechnologien
Datum: 09.-17. Mai 2028
Ort: Düsseldorf (D)