TUTTOFOOD
Internationale B2B-Messe für Food & Beverage
Datum: 05.-08. Mai 2025
Ort: Mailand (I)
Das Team der Apotheke am Universitätsspital Basel hat seine Prozesse zum mikrobiologischen Monitoring mit dem Einsatz von Lean-Werkzeugen optimiert. Dafür wurden sie beim diesjährigen Lean Healthcare Award ausgezeichnet.
▶ DR. ULI LÖSCH, DR. STEFANIE DEUSTER, SARAH NIEDERBERGER
Was sind die arzneimittelrechtlichen Rahmenbedingungen für Spital-Apotheken?
Auch wenn die pharmazeutische Industrie ein breites Arzneimittelspektrum zur Verfügung stellt, gibt es immer noch für die Therapie dringend benötigte Pharmazeutika, die aus Gründen kurzer Haltbarkeit oder mangelnder Rentabilität auf dem Pharmamakrt fehlen. Ebenso erfordern individuell an den Patienten angepasste Medikamente sowie die Produktion von Studienmaterialien neben einem hohen Fachwissen auch flexible Produktionseinrichtungen, die die aktuellen Qualitätsstandards erfüllen. Spital-Apotheken, wie die Spital-Pharmazie des Universitätsspitals Basel, welches circa 1900 Betten versorgt, verfügen über ein Qualitätssystem, welches neben den Anforderungen des Schweizer Arzneibuchs auch die hohen GMP-Standards («Good Manufacturing Practice») der PIC/S abdeckt. Während sie dabei den identischen Regularien wie die pharmazeutische Industrie unterworfen sind, müssen sie diese mit einer weit geringeren Personaldecke gewährleisten. Daher ist es wichtig, dass alle Abläufe unter Einsatz von Lean-Werkzeugen hinsichtlich maximaler Effizienz optimiert werden.
Was versteht man unter mikrobiologischem Monitoring?
Das mikrobiologische Monitoring ermöglicht über die Bemusterung von Flächen der Produktionsräume, der Produktionsanlagen, Kleidung und Handschuhe der Mitarbeitenden sowie der Bestimmung des Keimstatus der Luft eine Aussage über den mikrobiellen Status der Herstelleinheit und damit über die Wirksamkeit der qualitätssichernden Massnahmen. Wöchentlich werden mehr als 200 Messpunkte mittels Agarplatten beprobt, diese auf zwei Temperaturstufen über mehrere Tage bebrütet, und dann jeweils die Keimzahlen von Bakterien- beziehungsweise Pilzkolonien ausgezählt und erfasst, was das Datenvolumen auf 800 Einzelwerte anwachsen lässt.
Wie sah der bisherige Prozess aus?
Die bisher eingesetzte Papier-Dokumentation war aufgrund der Datenfülle sehr personalintensiv und fehleranfällig. Neben dem hohen zu archivierenden Volumen konnte eine elektronische Auswertung nur ermöglicht werden, indem die Angaben manuell in eine MS-Access-Datenbank übertragen wurden. Mögliche Übertragungsfehler führten dabei zu Fehlinterpretationen.
Was waren die Projektziele?
Aufgrund des dringenden Handlungsbedarfs erfolgte gemeinsam mit den Abteilungen Herstellung, Qualitätssicherung und Informatik die Formulierung eines Lean-Projektes mit dem Ziel, die Datenqualität im Sinne der Produkt- und Patientensicherheit zu erhöhen, die Mitarbeiterzufriedenheit zu steigern und die für den Prozess benötigte Personalkapazität um mindestens 10–20 Prozent zu reduzieren.
Wie wurde in der Analysephase des Projekts vorgegangen?
Ausgangspunkt der Analysephase bildete die Darstellung des Papierprozesses und die Strukturierung aller Einflussfaktoren in einer Fischgrätendarstellung (Abbildung 1). Auch Aspekte, die aus einer Marktanalyse hinsichtlich verfügbarer technischer Lösungen ermittelt wurden, flossen in diese Betrachtungen ein. Daran schloss sich eine Gewichtung der Parameter in prozessspezifischen Prioritätsmatrizen und eine Wertung im Rahmen einer Nutzwertanalyse an. Um zusätzlich die Einflussmöglichkeiten auf die Prozessfaktoren zu bestimmen – was letztendlich auch einen Indikator für die Beherrschbarkeit darstellt – führte das Team noch eine FMEA-Risikoanalyse durch.
Wie sieht der neue elektronische Prozess aus?
Im Rahmen der Lean-Improve-Phase konnte der definitive Prozess eingeführt werden, der auf dem Einsatz eines für die Pharmaindustrie ausgelegten Softwarepakets in Verbindung mit einem auf die Bedürfnisse einer Spital-Apotheke optimierten Ablaufprozederes bestand (Abbildung 2). Zentrale Komponente des Systems stellt eine SQL-Datenbank dar, die die Daten mit einer auf einem virtuellen Server installierten Applikation und zwei Taschencomputern, sogenannten PDAs («Personal Digital Assistant»), synchronisiert. Während die auf den Server zugreifenden Clients eher für die Dateneingaben und die kalenderbasierte Terminierung der Bemusterungsaktivitäten ausserhalb der Produktionszonen verwendet werden, begleiten die PDAs die Mitarbeitenden in die Reinräume. Ihr lokales Betriebssystem (Windows CE oder Android) steht mittels WLAN mit der Datenbank in Verbindung und gleicht die Werte im Online-Modus ab (Abbildung 3).
Kernstück des EDV-Systems ist die Codierung aller Probenahmestellen, Anlagen und Medien mit individuellen Matrix-Codes. Der Mitarbeitende wird zusammen mit den auf dem Bildschirm des PDA angezeigten Listen durch den Prozess geführt, ohne eine manuelle Eingabe vornehmen zu müssen. Die Elemente durchlaufen eine Korrektheitsüberprüfung, welche Abweichungen sofort signalisiert. Prozesszeiten, wie die des Bebrütungsprozesses der Agarmedien, unterliegen einer zeitlichen Überwachung. Die ermittelten Keimzahlen geben die Mitarbeitenden ebenso direkt in die Eingabemasken ein, genauso wie die Ergebnisse der bei einer Überschreitung der Grenzwerte durch ein externes Labor durchgeführten Keimdifferenzierung. Über die Reporting-Funktion der Applikation kann im Sinne der Patientensicherheit ein negativer Trend des Keimzahlniveaus rechtzeitig erkannt und korrigierende Massnahmen ergriffen werden. Um alle Ein- und Ausgangsgrössen und deren Auswirkungen auf den Prozess und dessen einzelne Module graphisch darzustellen, wurde vor dem Ausrollen der Anwendung noch eine SIPOC-Analyse durchgeführt (Abbildung 4).
Wie wurde das Erreichen der Projektziele nachgewiesen?
Die Lean-Control-Phase startete mit der erfolgreichen Durchführung der Softwarevalidierung, die sich in drei wesentliche Phasen unterteilte. Im Rahmen der Design- und Installationsqualifizierung musste bewiesen werden, dass die Software die GMP-Anforderungen erfüllt und korrekt in der Systemumgebung installiert wurde. Die Funktionsqualifizierung hatte darzulegen, dass alle vom Benutzer geforderten Funktionen einwandfrei arbeiten. Dafür erfolgte ein intensiver Test aller Bedienelemente, der Menüstrukturen und weitere Funktionen. Im Rahmen der Leistungsqualifi zierung zeigte das Programmpaket, dass es den harten Herausforderungen des Routinebetriebs gerecht wird.
Alle zu Projektbeginn angestrebten Ziele wurden vollumfänglich erreicht. Sowohl die Einsparung der Personalkapazität im Rahmen von 0,16 FTE konnte erreicht werden, was einem Betrag von 26 500 Franken pro Jahr entspricht und sich in den Budget- und Leistungszahlen der Abteilung abbildete, als auch der Nachweis einer hohen Mitarbeiterzufriedenheit, die in mehreren Mitarbeiterbefragungen bestätigt wurde. Die Datenqualität hatte sich durch die Direkteingabe der Daten und die vom Programm verifizierten Eingabeprozedere wesentlich verbessert. Eine zusätzliche Vier-Augen-Kontrolle mit elektronischer Unterschrift durch zwei Personen trägt ebenfalls dazu bei.
Und wo lagen die Herausforderungen?
Im Rahmen eines sehr effizienten Lean-Projekts konnte ein eigentlich für die Pharmaindustrie ausgelegtes Softwaremodul mit englischem Sprachpaket erfolgreich an die Anforderungen einer Spitalapotheke angepasst und damit die Zielvorgaben vollumfänglich erfüllt werden. Dies erforderte extrem motivierte Mitarbeitende und die Bereitschaft, den Prozess so zu modifizieren, dass eine optimale EDV-unterstützte Abarbeitung gewährleistet ist. Dabei waren auch EDV-Probleme zu lösen, die dem pharmazeutischen Personal einige Kreativität abverlangten. Als Ergebnis können gegenüber der alten Papierversion ein geringerer Personalbedarf und eine wesentlich bessere Datentransparenz und Qualität ausgewiesen werden. Die Mitarbeitenden der Herstellung, die zu Projektbeginn dem Projekt eher kritisch gegenüberstanden, sind heute uneingeschränkt von dem neuen Ablauf überzeugt.
Dr. Uli Lösch ist Leiter der Herstellung der Spital-Pharmazie des Universitätsspitals Basel. Nach dem Pharmaziestudium und Promotion in Mikrobiologie arbeitete er über 15 Jahre in unterschiedlichen Positionen der Pharmaindustrie, bevor er in die Spital-Pharmazie wechselte.
Dr. Stefanie Deuster ist Leiterin Qualitätssicherung in der Spital-Pharmazie des Universitätsspitals Basel. Nach dem Pharmaziestudium und der Promotion in Pharmakologie arbeitete sie in Spitalapotheken in Deutschland und in der Schweiz mit den Schwerpunkten Arzneimitt elinformation, Herstellung und Qualitätssicherung.
Sarah Niederberger ist Expertin für Patientenzentriertes Management im Universitätsspital Basel. Sie hat Internationale Beziehungen und Sozioökonomie an der Universität Genf studiert. Seit 2017 arbeitet sie in der Abteilung Patientenzentriertes Management.
HEIME & SPITÄLER 4 OKTOBER 2019
Internationale B2B-Messe für Food & Beverage
Datum: 05.-08. Mai 2025
Ort: Mailand (I)
Internationale Fachmesse für Qualitätssicherung
Datum: 06.-09. Mai 2025
Ort: Stuttgart (D)
Kongress vom Berufsverband der diplomierten Pflegefachpersonen der Schweiz
Datum: 07.-08. Mai 2025
Ort: Bern (CH)
Controlling im Spannungsfeld von Innovation, Kostenmanagement und digitaler Transformation.
Datum: 13. Mai 2025
Ort: St. Gallen (CH)
Perlen der Langzeitpflege – verborgene Potenziale enthüllen
Datum: 14. Mai 2025
Ort: St. Gallen (CH)
Europäische Fachmesse für innovative Laborausstattung und die Optimierung von Labor-Workflows
Datum: 20.-22. Mai 2025
Ort: Hannover (D)
Internationale Fachmesse
Datum: 20.-21. Mai 2025
Ort: Amsterdam (NL)
Fachmesse 2. Säule sowie ein Vorsorge-Symposium
Datum: 04.-05. Juni 2025
Ort: Zürich (CH)
Gestärkt und motiviert pflegen
Datum: 17. Juni 2025
Ort: Aarau (CH)
Mastering Complexity
Datum: 25. Juni 2025
Ort: Bern (CH)
10. Fachkonferenz - Das Pflegeheim der Zukunft
Datum: 26.-27. Juni 2025
Ort: Schwyz (CH)
Die Leitmesse für intelligente Automation und Robotik
Datum: 24.-27. Juni 2025
Ort: München (D)
Fachmesse und Symposium: Inspiration, Weiterbildung und Netzwerk
Datum: 09.-10. September 2025
Ort: Luzern (CH)
Fachmesse und Symposium: Inspiration, Weiterbildung und Netzwerk
Datum: 09.-10. September 2025
Ort: Luzern (CH)
Fachmesse für Prozess- und Labortechnologie
Datum: 16.-18. September 2025
Ort: Basel (CH)
Internationale Leitmesse für Reinigung und Hygiene
Datum: 23.-26. September 2025
Ort: Berlin (D)
Pharma.Manufacturing.Excellence
Datum: 23.-25. September 2025
Ort: Nürnberg (D)
Europäische Fachmesse für Verpackung, Technik, Veredelung und Logistik
Datum: 23.-25. September 2025
Ort: Nürnberg (D)
Die REHACARE ist die internationale Fachmesse für Rehabilitation, Prävention, Inklusion und Pflege.
Datum: 17.-20. September 2025
Ort: Düsseldorf (D)
Weltweite Ernährungsmesse für Handel und Gastronomie/Ausser-Haus-Markt
Datum: 04.-08. Oktober 2025
Ort: Köln (D)
Die Messe für Instandhaltung und Services
Datum: 21.-22. Oktober 2025
Ort: Stuttgart (D)
15. Fachkonferenz – Das Spital der Zukunft
Datum: 23.-25. Oktober 2025
Ort: St. Gallen (CH)
Messe und Kongress für Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit
Datum: 04.-07. November 2025
Ort: Düsseldorf (D)
Der Schweizer Nutzfahrzeugsalon ist der Treffpunkt der Branche. Von Nutzfahrzeugprofis für Nutzfahrzeugprofis.
Datum: 05.-08. November 2025
Ort: Bern (CH)
«Dementia Care im Wandel der Zeit – Weiterdenken erwünscht?»
Datum: 12. November 2025
Ort: St.Gallen (CH)
Internationale Branchenplattform für Hotellerie, Gastronomie, Take-away und Care
Datum: 15.-19. November 2025
Ort: Basel (CH)
Fachmesse für Medizintechnik & Gesundheitswesen
Datum: 17.-20. November 2025
Ort: Düsseldorf (D)
Impulse und Gespräche
Datum: 17. November 2025
Ort: Zürich (CH)
Pharmaceutical Automation and Digitalisation Congress 2024
Datum: 24.-25. November 2025
Ort: Vösendorf (A)
Internationale Fachmesse der industriellen Automation
Datum: 25.-27. November 2025
Ort: Nürnberg (D)
Schweizer Fachmesse für industrielle Instandhaltung und Facility Management
Datum: 26.-27. November 2025
Ort: Zürich (CH)
Die Fachmesse für industrielle Pumpen, Armaturen & Prozesse
Datum: 26.-27. November 2025
Ort: Zürich (CH)
Führende Plattform der Bau- und Immobilienwirtschaft
Datum: 20.-23. Januar 2026
Ort: Basel (CH)
The Future of Packaging Technology
Datum: 28.-29. Januar 2026
Ort: Bern (CH)
B2B-Plattform in der Schweiz für Fachkräfte des globalen Wasserkreislaufs
Datum: 04.-06. Februar 2026
Ort: Bulle (CH)
Weltleitmesse für Labortechnik, Analytik, Biotechnologie und analytica conference
Datum: 24.-27. März 2026
Ort: München (D)
Internationale Leitmesse für technische Textilien und Vliesstoffe
Datum: 21.-24. April 2026
Ort: Frankfurt am Main (D)
Die Fachmesse PFLEGE PLUS bringt Fachbesucher mit ausstellenden Unternehmen, Branchenverbände sowie Experten des Pflegemarkts zusammen.
Datum: 05.-07. Mai 2026
Ort: Stuttgart (D)
Führende Messe für Prozesse und Verpackung
Datum: 07.-13. Mai 2026
Ort: Düsseldorf (D)
Fachmesse für Arbeitssicherheit, Gesundheitsschutz und Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz
Datum: 20.-21. Mai 2026
Ort: Zürich (CH)
Fachmesse für die gesamte Wertschöpfungskette der Medizintechnik
Datum: 05.-07. Juni 2026
Ort: Stuttgart (D)
Fachmesse für Industrieautomation
Datum: 26.-27. August 2026
Ort: Zürich (CH)
Networking. Forum. Aussteller
Datum: 23.-24. September 2026
Ort: Lausanne (CH)
Weltleitmesse der Kältetechnik
Datum: 13.-15. Oktober 2026
Ort: Nürnberg (D)
DER BRANCHENTREFFPUNKT MIT RELEVANTEN GASTRO-TRENDS
Datum: 18.-21. Oktober 2026
Ort: Luzern (CH)
Fachmesse für Nahrungsmittel-Innovationen
Datum: 17.-21. Oktober 2026
Ort: Paris (F)
The global marketplace for Packaging Processing Printing Handling
Datum: 23.-26. November 2026
Ort: Paris (F)
Internationale Zuliefermesse für die Lebensmittel- und Getränkeindustrie
Datum: 23.-26. März 2027
Ort: Köln (D)
Internationale Leitmesse der Prozessindustrie
Datum: 14.-18. Juni 2027
Ort: Frankfurt am Main (D)
Weltweit führende Fachmesse für Drucktechnologien
Datum: 09.-17. Mai 2028
Ort: Düsseldorf (D)