Service Levels in der Reinigung


Das Universitätsspital Basel stellte sich der Herausforderung, die über Jahre hinweg gewachsenen Service Levels in der Reinigung kritisch zu betrachten und neu zu definieren. In interaktiver Zusammenarbeit mit dem Institut für Facility Management der ZHAW entstand eine Lösung mit 23 vereinheitlichten Service Levels für das gesamte Spital.


Irina Pericin Häfliger, Mirjam Pfenninger*

Raumgruppen und die dazu gehörenden Service Levels unterliegen in Heimen wie in Spitälern typischerweise einer permanenten Veränderung. So haben beispielsweise sich ändernde Kundenbedürfnisse, neue Technologien, Umnutzungen von Räumen und Flächen oder Erweiterungen in jeglicher Form sofortige Einflüsse auf bestehende Reinigungskonzepte und Prozesse. Laufend sind kleine und grosse Anpassungen notwendig. Dies erfordert eine Flexibilität von der Organisation und von den Mitarbeitenden in der Reinigung.

So unterliegt auch das Universitätsspital Basel dauernden betrieblichen Anpassungen. Die Verantwortlichen für den Reinigungsdienst haben sich letztes Jahr der Herausforderung gestellt, die über Jahre hinweg gewachsenen Service Levels in einem grösseren Projekt kritisch zu betrachten und neu zu definieren. Ziel des Projekts war unter anderem, dass die Reinigungsstandards für die Unterhaltsreinigung bedarfsgerecht, wirtschaftlich und möglichst einheitlich mit den Nutzervertretern vereinbart werden. Dabei wurde auch um die Frage nach dem Reinigungsbedarf, also dem «wie viel Reinigung ist nötig», intensiv diskutiert und in einem Pilotprojekt entsprechend ausgelotet. Die Vorgaben für die Reinigung bestanden darin, die Hygienevorgaben einzuhalten und die Standardisierung möglichst stellenneutral zu realisieren.

Situation zum Zeitpunkt des Projektstarts
Die vorhandenen Standards wurden je nach Nutzer unterschiedlich umgesetzt. Es gab für die Unterhaltsreinigung über 100 verschiedene Service Levels. Weshalb ein Raum einer bestimmten Raumgruppe zugeordnet wurde, war nicht immer nachvollziehbar.

So waren zum Beispiel die Patientenzimmer in 11 Raumgruppen aufgeführt. Sie unterschieden sich in Bezug auf die Hygiene, die Bettenzahl je Zimmer, den Standort oder die Pflegeabteilungen. Die stationären Patientenbereiche wurden arbeitstäglich von Montag bis Freitag gereinigt. An Wochenenden wurden nur die öffentlichen Sanitäranlagen gereinigt. Durch die Einführung der Fallpauschalen in der Schweiz verkürzte sich die Aufenthaltsdauer der Patienten. Dies führte in den letzten vier Jahren zu einem Anstieg der Austritte und internen Verlegungen von durchschnittlich 20 Prozent. Entsprechend stieg der zeitliche Aufwand des Reinigungsdienstes für Austrittsreinigungen in wenigen Jahren stark an. Die Austritte erfolgten neu zu immer unterschiedlicheren Wochen- und Tageszeiten, wodurch eine höhere Flexibilität vom Reinigungsdienst gefordert wurde.

Die Lösungsansätze auf dem Weg zum Ziel
Folgende Prinzipien für die neuen Service Levels wurden zum Abschluss der ersten Projektphase identifiziert:

  • Geringe Anzahl an Raumgruppen
  • Klare Namen für Raumgruppen
  • Klare Deklaration des Hygienerisikos und Einhaltung der Hygieneanforderungen
  • 7-Tage-Woche in stationären Patientenbereichen
  • Potential von Kontroll- und Zwischenreinigungen nutzen
  • Kompatibilität mit bestehenden Systemen und Softwarelösungen
  • Mit Pflegedienst abgesprochene Reinigungszeiten im stationären Bereich
  • Reduktion des zeitlichen Aufwands für Austrittsreinigungen durch Verlegung der meisten Aktivitäten in die Unterhalts- oder Zwischenreinigung
  • Definition eines Zusatzleistungskataloges und einheitlicher Umgang damit

Ferner mussten für die neuen Service Levels die Begriffe und Instrumente definiert werden. Klar war, dass die Service Levels weiterhin auf Basis von Raumgruppen und nicht einzelner Räume definiert werden.

Die Anzahl Raumgruppen wurde von über 100 auf 23 reduziert. Sie wurden für die weitere Projektarbeit alphabetisch aufgeführt und entsprechend nummeriert.

Zwei Risikostufen definiert
In Bezug auf die Hygienevorgaben wurde das Hygienerisiko je Abteilung neu beurteilt. Es wurden zwei Risikostufen definiert: 1. Erhöhtes Risiko = Desinfektion und 2. Kein erhöhtes Risiko = Reinigung. Die Einführung von Kontrollreinigungen, die einzelne Unterhaltsreinigungen ersetzten, löste einige Diskussionen im Verlaufe des Projektes aus. In Absprache mit der Spitalhygiene wurde vereinbart, dass sämtliche «Händekontaktflächen = Hotspots» wie Türklinken, Lichtschalter etc. in stationären Patientenbereichen und in öffentlichen Zonen täglich, also während 365 Tagen je Jahr, desinfiziert werden.

Die Service Levels sind tätigkeitsorientiert gestaltet. In den Service Level Beschreibungen wurde eine Gesamtbeschreibung des Ergebnisses integriert, was die Leistungskontrolle und Kommunikation mit den Nutzern vereinfachen sollte. Diese integrierte Ergebnisbeschreibung wurde deswegen «Qualitätsstandard nach Reinigung» benannt.

Ist das Ziel erreicht?

Ein gutes Jahr nach Projektbeginn konnten die Projektziele erreicht werden. Die Anzahl Raumgruppen wurde reduziert. Es wurde ein einfaches System zur Beurteilung des Hygienerisikos eingeführt. Die Reinigungsarbeiten wurden den Reinigungsarten klar zugeordnet. Der Reinigungsstandard kann durch die Schaffung der 7-Tage-Woche in den stationären Patientenbereichen gleichmässig gewährleistet werden. Der Aufwand je Austrittsreinigung konnte deutlich reduziert werden. Dies alles aber noch immer erst auf Papier. Die Implementierung der neuen Service Levels ist auf Herbst 2016 geplant, also gut anderthalb Jahre nach Projektbeginn. In der Praxis wird sich das Konzept erst noch beweisen müssen. Wichtig bleiben wird auch in Zukunft die Flexibilität der Reinigungsorganisation und der Mitarbeitenden, damit auf die sich ändernden Anforderungen effizient reagiert werden kann.

*Irina Pericin Häfliger, Betriebsökonomin FH in Facility Management und Master of Facility Management, tätig als Dozentin und Beraterin für Reinigungs- und Textilmanagement am Institut für Facility Management an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW), Autorin vom Buch «Reinigungs management», Verlag Neuer Merkur Mirjam Pfenninger, Betriebsökonomin FH in Facility Management, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Facility Management an der ZHAW, Mitglied der Forschungsgruppe «Service Value Management»



Heime und Spitäler Ausgabe 4 Oktober 2016

EVENTS

Hannover Messe

Transfoming Industry Togheter

Datum: 22.-26. April 2024

Ort: Hannover (D)

Altenpflegemesse

Leitmesse für die Pflegewirtschaft

Datum: 23.-25. April 2024

Ort: Essen (D)

Control

Internationale Fachmesse für Qualitätssicherung

Datum: 23.-26. April 2024

Ort: Stuttgart (D)

SBK Kongress

Kongress vom Berufsverband der diplomierten Pflegefachpersonen der Schweiz

Datum: 02.-03. Mai 2024

Ort: Bern (CH)

ICV Gesundheitstagung Schweiz

Controlling im Spannungsfeld von Innovation, Kostenmanagement und digitaler Transformation.

Datum: 07. Mai 2024

Ort: St. Gallen (CH)

HealthEXPO

Gesundheit, New Health Care und Zukunftsform

Datum: 25. Mai 2024

Ort: Basel (CH)

drupa

Weltweit führende Fachmesse für Drucktechnologien

Datum: 28. Mai-07.Juni 2024

Ort: Düsseldorf (D)

Vorsorge-Symposium

Fachmesse 2. Säule sowie ein Vorsorge-Symposium

Datum: 5. - 6. Juni 2024

Ort: Zürich (CH)

ArbeitsSicherheit Schweiz

Fachmesse für Arbeitssicherheit, Gesundheitsschutz und Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz

Datum: 05.-06. Juni 2024

Ort: Zürich (CH)

Achema

Internationale Leitmesse der Prozessindustrie

Datum: 10.-14. Juni 2024

Ort: Frankfurt am Main (D)

Swiss Medtech

Mastering Complexity

Datum: 11. Juni 2024

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PFLEGE PLUS

Die Fachmesse PFLEGE PLUS bringt Fachbesucher mit ausstellenden Unternehmen, Branchenverbände sowie Experten des Pflegemarkts zusammen.

Datum: 14.-16. Mai 2024

Ort: Stuttgart (D)

MedtecLIVE with T4M

Fachmesse für die gesamte Wertschöpfungskette der Medizintechnik

Datum: 18.-20. Juni 2024

Ort: Stuttgart (D)

Blezinger Healthcare

9. Fachkonferenz – Das Pflegeheim der Zukunft

Datum: 20.-21. Juni 2024

Ort: Luzern (CH)

Blezinger Healthcare

9. Fachkonferenz - Das Pflegeheim der Zukunft

Datum: 20.-21. Juni 2024

Ort: Luzern (CH)

e-Healthcare Circle

Immer wieder wird erzählt, welche positiven Wirkungen Digitalisierung auf das Gesundheitswesen haben kann.

Datum: 21. Juni 2024

Ort: Zürich (CH)

all about automation

Fachmesse für Industrieautomation

Datum: 28.-29. August 2024

Ort: Zürich (CH)

maintenance Schweiz

Schweizer Fachmesse für industrielle Instandhaltung und Facility Management

Datum: 28.-29. August 2024

Ort: Zürich (CH)

Blezinger Healthcare

14. Fachkonferenz – Das Spital der Zukunft

Datum: 10.-12. September 2024

Ort: Bern (CH)

Immohealthcare

Ein Treffpunkt für die Healthcarebranche

Datum: 18. September 2024

Ort: Basel (CH)

FachPack

Europäische Fachmesse für Verpackung, Technik, Veredelung und Logistik

Datum: 24.-26. September 2024

Ort: Nürnberg (D)

Rehacare

Die REHACARE ist die internationale Fachmesse für Rehabilitation, Prävention, Inklusion und Pflege.

Datum: 25.-28. September 2024

Ort: Düsseldorf (D)

Ilmac Lausanne

Networking. Forum. Aussteller

Datum: 25.-26. September 2024

Ort: Lausanne (CH)

Ilmac

Fachmesse für Prozess- und Labortechnologie

Datum: 18.-19. September 2024

Ort: Lausanne (CH)

IN.STAND

Die Messe für Instandhaltung und Services

Datum: 08.-09. Oktober 2024

Ort: Stuttgart (D)

Chillventa

Weltleitmesse der Kältetechnik

Datum: 08.-10. Oktober 2024

Ort: Nürnberg (D)

SIAL

Fachmesse für Nahrungsmittel-Innovationen

Datum: 19.-23 Oktober 2024

Ort: Paris (F)

ZAGG

DER BRANCHENTREFFPUNKT MIT RELEVANTEN GASTRO-TRENDS

Datum: 20.-23. Oktober 2024

Ort: Luzern (CH)

IFAS

Fachmesse für den Gesundheitsmarkt

Datum: 22.-24. Oktober 2024

Ort: Zürich (CH)

ALL4PACK EMBALLAGE

The global marketplace for Packaging Processing Printing Handling

Datum: 04.-07. November 2024

Ort: Paris (F)

5. Future Food Symposium

 «Made in Switzerland - Gute Partnerschaften für mehr Ernährungssouveränität»

Datum: 8. Februar 2024

Ort: Online-Event (CH)

Medica

Die Weltleitmesse der Medizinbranche

Datum: 11.-14. November 2023

Ort: Düsseldorf (D)

AUTOMA+

Pharmaceutical Automation and Digitalisation Congress 2024

Datum: 18.-19. November 2024

Ort: Geneva (CH)

Swiss Handicap

Nationale Messe für Menschen mit und ohne Behinderung.

Datum: 29. November-1. Dezember 2024

Ort: Luzern (CH)

BioFach

Weltleitmesse für Bio-Lebensmittel

Datum: 11.-14. Februar 2025

Ort: Nürnberg (D)

Gastia

Die Fach- und Erlebnismesse für Gastfreundschaft

Datum: 23.-25. März 2025

Ort: St.Gallen (CH)

TUTTOFOOD

Internationale B2B-Messe für Food & Beverage

Datum: 05.-08. Mai 2025

Ort: Mailand (I)

LABVOLUTION

Europäische Fachmesse für innovative Laborausstattung und die Optimierung von Labor-Workflows

Datum: 20.-22. Mai 2025

Ort: Hannover (D)

Automatica

Die Leitmesse für intelligente Automation und Robotik

Datum: 24.-27. Juni 2025

Ort: München (D)

Oils + fats

Leitmesse der Öl- und Fettindustrie in Europa.

Datum: 15.-19. September 2025

Ort: München (D)

Swiss Medtech Expo

Fachmesse und Symposium: Inspiration, Weiterbildung und Netzwerk

Datum: 16. - 17. September 2025

Ort: Luzern (CH)

AM Expo

Fachmesse und Symposium: Inspiration, Weiterbildung und Netzwerk

Datum: 16.-17. September 2025

Ort: Luzern (CH)

CMS Berlin

Internationale Leitmesse für Reinigung und Hygiene

Datum: 23.-26. September 2025

Ort: Berlin (D)

POWTECH

Pharma.Manufacturing.Excellence

Datum: 23. - 25. September 2025

Ort: Nürnberg (D)

Anuga

Weltweite Ernährungsmesse für Handel und Gastronomie/Ausser-Haus-Markt

Datum: 04.-08. Oktober 2025

Ort: Köln (D)

A + A

Messe und Kongress für Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit

Datum: 04.-07. November 2025

Ort: Düsseldorf (D)

igeho

Internationale Branchenplattform für Hotellerie, Gastronomie, Take-away und Care

Datum: 15.-19. November 2025

Ort: Basel (CH)

Pumps & Valves

Die Fachmesse für industrielle Pumpen, Armaturen & Prozesse

Datum: 26. - 27. November 2025

Ort: Zürich (CH)

interpack

Führende Messe für Prozesse und Verpackung

Datum: 07.-13. Mai 2026

Ort: Düsseldorf (D)

Bezugsquellenverzeichnis